214
reichen in 1 Stunde St Johann am Taueru Dorf
mit etwa 70 Häusern und über 400 Einwohnern. Biari zu
St Johann Baptist Die Abdachung des Tauern an der
Südseite ist viel sanfter als jene an der Nordseite in das Pal—
tenthal hinab nach Trieben. Nur der rasche Fall der Pöls,
welche hier am Tauern entspringt, und hinab in das Thal
eilt, zeigt uns die staͤrkere Erhebung des Terrains. Zur Lin⸗
ken starrt uns aus dem nahen Westen her das Riesenhaupt
des Bössteins (7730 Seehöhe) an. Von St. Johann zum
Einsattlungspunkte des Tauern, werden winr wohl 2 Stunden
steigen. Auf diesem Uebergangspunkte steht das Tauein—
wirthshaus (besser als man erwartet), das Vicariatskirchlein
St. Bartholomäns am Hochtauern, eine Schmiede und ein
Wegmacherhaus. Nach meinen Berechnungen ist das Tauern—
haus 36930 über dem Meere gelegen. Der nahe Trieben⸗
stein erhebt sich noch eiwa 300 Fuß hoͤher. Das Bild der
Umgegend auf dieser Hoͤhe ist ein ernstes, fast melancholisches.
Kahle, nackte, mit duͤnnem fahlen Grün, und einzelnen Schuͤce—
feldern bedeckte Gipfel umgeben das öoͤde, baumlose Hochpla⸗
teau. Die Aussicht hinab auf den kleinen Reitersee ist eben
so ernst. — Jenseits hinab kann man der Straße folgen,
oder besser den Fußsteig einschlagen, den der Tauernwirth an⸗—
zeigen und wohl auch fuͤr einen Begleiter sorgen wird. Die—
ser Steig führt an dem sogenannten Sunf vorüber, wo der
Tauernbach, wie er aus dan obern kleinen Alpensec entspringt,
sich in die Erde verliert, erst tiefer unten wieder vorbricht,
und dann in schönen Kaskaden, an denen auch der Steig
vorbei leitet, abstürzend dem Thale zueilt. Auch kommtmad
dort an den Brüchen vorüber, wo jener schoͤne Hornbleude⸗
porphyr bricht, den man in Admont „Pineolenstein“
nennt, und von welchem dort die Fenster? und Thürstücke ber—
fertigt sind. Dieser Fußsteig mündet unten an der Kapelle
aus, welche an der Straße durch das Paltenthal, naͤchst
Trieben, zwischen Geishorn' und Rottenmann steht.
S. oben S. 1568). Man'wirb zu dem Absteigen von dem
Tauernhause bis Trieben 2 — 21/ Stunden bedürsen. Die
Post rechnet auf dem Straßenzuge uͤber den Tauern von