117 führt, 3 — 4 Stunden. 3 Stunden. Von Wegscheid nach Mariazell Die Freyn. Wasserfall beim todten Weib. Noch ein anderer, auch an Naturschoͤnheit sehr reicher Weg führt von Mürzsteg über die Freyn nach Maria⸗ zell. Wer diesen Weg wählt, wandert von Mürzsteg noͤrd⸗ lich, dem Laufe der Mürz entgegen, die durch das Thal zwischen den Abstürzen des Seekopfes und der Proles— wand an ihrem rechten (westlichen), und jener der Schnee⸗ alpe an ihrem linken (oöstlichen) Ufer einherrauscht. Das Thal verengt sich immer mehr und wird endlich zur Schlucht, zu einem Felsenpaß, der nur mehr dem Bache Raum läßt. Auf Stegen, theils über den Bach geworfen, theils in die Felswände befestigt, schreitet man vorwärts; da öffnet sich rechts der höchst romantische Felskessel, in welchem ein aus einer Felshöhle vorbrechender Bach, über 100 hoch abstür⸗ zend und fortbrausend, den gerühmten Wasserfall zum „todten Weib“ genannt, bildet. Die Caskade erhielt den Namen durch das Ereigniß, daß einst hier die Leiche einer Aelplerin gesunden ward. Der schönste Standpunkt zur Besichtigung ist der Ruheplatz naͤchst dem Kreuz und der Einsiedelei. Der Wasserfall ist weder durch Fülle, noch Höhe des Wassersturzes ausgezeichnet, aber seine Umgebung verleiht ihm den höchsten malerischen Reiz. Auch der Botaniker wird in dieser Schlucht durch den Fund schöner Alpinen erfreut werden. Die See⸗ hoͤhe der Gegend ist bei dem Wasserfalle 20953.. Von Mürzsteg bis zu dem Wasserfalle wandern wir 21/ Stun⸗ den. Hinaus nach der Freyn gelangt man dann in einem Stündchen. Die Gegend in der Freyn war noch vor kaum 50 Jahren Wildniß. Der Holz- und Kohlenbedarf der k.k. Haupt-Gewerkschaft veranlaßte dieselbe, im Jahre 1800 auch hier eine Holzknecht-Colonie zu begründen und die Wälder benutzbar zu machen. Die Ansiedlungen vermehrten sich schnell und machten schon 1803 die Stiftung einer Lokalie und Schule St. Clemens in der Freyn nöthig. Um das