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Je mehr wir uns hinabsenken in das Fröschnitzthal,
je milder gestaltet sich das Bild der uns umgebenden Natur.
Ein freundliches Waldthal, reich an grünenden Matten und
schönen Waldhöhen, hat sich uns erschlossen, an deren Hang
die Bahn hinzieht. Ein Tunnelbau war auf der ganzen Strecke
von Semmerin bis Müurzzuschlag nicht mehr nöthig. Auf der
Strecke vom Haupttunnel bis Steinhaus zeigt
die Bahn nur mäßige Dämme, mehrere Einschnitte und Ka—
näle u. s. w. Die einzigen größeren Bauobjekte dieser Strecke
sind die schönen Viadukte bei Steinhaus, 370 lang,
91/40 hoch, mit 5 Bogen, und beim Holzer 430 lang, 70
hoch, mit 7 Bogen, und die Brücke bei dem Jauern⸗—
wirth, mit 160 Laͤnge, 60 Höhe und 3 Bogen. Strecken⸗
weise hat die Bahn vom Semmering-Tunnel bis an den Sta⸗
tionsplatz Spital sehr starkes Gefälle mit As, Mi,
0 u. s. w. Auf der Strecke von Steinhaus bis zum
Holzer-Viadukte sind auch Wand- und Stützmauern
von namhafter Ausdehnung nöthig gewesen. Vom Stations⸗
platze Spital abwärts bis zum Gra utschenhammer
hat die Bahn auf einer Strecke von 900 ein Gefälle von ?..
Auch hier sind die starken und ausgedehnten Wandmauern be⸗—
merkenswerth. Vom Grautschenhammer führt die letzte
der steilsten Raͤmpen mit 1/16 Gefälle über eine Strecke von
über 11000, dann mit einem Gefälle von Mo in den Bahen⸗
hof zu Mürzzuschlag. Hier finden sich zum Theile be—
trächtliche hohe Aufdämmungen, mehrere Durchlässe und kleine
Brücken und das letzte der größeren Bauobjekte, die Brücke über
die Fröschnitz mit 560 Länge, 50 Höhe, und drei Bogen.
Ueber Beschaffenheit und Gestaltung der Gegend, durch wel⸗
che diese letzte Strecke der Semmering-Bahn führt, habe ich bereits
oben Andeutung gegeben. Sie ist schön, ohne sich zu höherer Be⸗
deutsamkeit zu erheben. Die Waldgebirge des Bezirkes erheben
sich theilweise zu mäßiger Alpenhöhe, wie z. B. an der Spital—
alpe, der Kampalpe (deren einer Theil noch nach Oesterreich ge⸗
hört), dem großen und kleinen Pfaff (ersterer mit 4806, der