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Da der Bahnhof von Gloggnitz am linken, die Triester Chaussee
aber am rechten Ufer des Schwarzaflusses liegt, so
mußte eine eigene Straße und eine 24 Klafter lange Bruͤcke
uͤber den Strom, zu Verbindung der beiderseitigen Kommu—
nikationen, hergestellt werden. Auch diese schöne Brücke gehört
zu den bemerkenswerthen Gegenstaäͤnden durch ihren eben so
soliden, als geschmackvollen Bau. — Es versteht sich, daß ich
hier nur auf die Hauptgegenstände des interessanten Baues
aufmerksam machte, und der minderen nicht erwaͤhnte. Im
Ganzen zählt die Bahn 4838 Brücken, Kanäle, Durchlässe
und Wegübergänge, ferner an Bauten über 100 solid herge—
stellte Gebäude, theils 2 Stock hoch, theils stockhoch, theils
ebenerdig. Sie zählt 8 Hauptbahnhöfe Wien Moöͤdling,
Baden Neustadt und Gloggnitz und 20 Mittel⸗
Stationsplätze. Der Unterbau ist auf der ganzen Bahn für
ein doppeltes Geleise hergestellt. Es ist indessen bis jetzt nur
von Wien bis Neustadt das Doppelgeleise gelegt. Von
Neustadt bis Gloggnitz ist die Bahn einfach, und zwar
auf der südlichen Bahnhälfte hergestellt. Ueber die Fahr—
ordnung, die Preise J. II. III. Klasse nach den verschie—
denen Stationen der Wien-Gloggnitzer, so wie der damit
in Verbindung gesetzten Flügelbahn nach Lachsenburg und der
Dedehburger-Bahn, sehe man die unserm Buche angeschlossenen
Tabellen. —
Ausflüge in die Umgebungen Wiens
Die Fahrt auf dieser ganzen Bahn gewährt den Ueber⸗
blick der reizvollsten Gegenden. Unmittelbar bei der Ausfahrt
bis nach Meidling schaut der Reisende zur Rechten (Nord und
Nordwest) das unermeßliche Häusergewühl der stolzen Kaiser⸗
stadt und ihrer Vorstädte, und die sie überragende cetische
Gebirgskette. Kein anderer Punkt in der Nähe Wiens bringt
dieses imposante Bild so großartig und zugleich so malerisch
zur Anschauung. Sowohl von dem Stationsplatze zu Meid—
ling, als von jenem zu Hetzendorf führt der Spaziergang