7 J III. Cilli-LCaibach Bei der Fortsetzung der im Juni 1846 vollendeten Strecke der südlichen Staatsbahn vom Endpuncte Cilli aus nach Laibach konnten zwei Richtungen ge—⸗ wählt werden, jene in der Parallele mit der Triester Commercial⸗Straße mit Uebersetzung der Wasserscheide San und Save bei St. Oswald, oder das untere Santhal bis Steinbrück, von da dem Laufe der Save entgegen bis zu ihrer Ver⸗ einigung mit der Laibach, auf welchem Puncte die Ebene beginnt, und von dem aus die Hauptstadt Krain's in beiläufig zwei Wegstunden erreicht ist. Beide Li⸗— nien wurden lange und sorgfältig untersucht; die erstere hätte den Vortheil gerin— gerer Laänge (10 Meilen) und verhältnißmäßig weniger Curven geboten, jedoch einen Tunnel von fast 2000 Klaftern und Steigungen von 1:80, ja an einigen Stellen von 1:50 erfordert, während die Ausdehnung der letztern 119/, Meilen beträgt, und im Wesentlichen der vielfach gekrümmte Lauf der San und Save oerfolgt werden mußte, wogegen hier keine größere Steigung als jene von 1: 350 vorkam. Nicht allein dieses günstige Niveau-Verhältniß gab den Ausschlag zu Gun⸗ sten dieser Richtung, in welcher, besonders wegen des engen Défils des Save— hals der Schwierigkeiten nicht wenige zu besiegen waren; es wurde vor Allem die Wichtigkeit Steinbrück's in Betracht gezogen, bis wohin, die Save aufwärts, ein m Jahresdurchschnitte eine Million Centner betragender Waarenverkehr stattfindet. Mit Gewißheit war vorauszusehen, daß die Eisenbahn ihn sowohl für die weitere Verfrachtung nach Norden, als für die Strecke von hier bis Laibach an sich zie⸗ —V0 sie erst vor Kurzem aufgehoört hat, unter die Dinge, an welche Niemand glauben würde, wären nicht die mühsam in den Fels gehöhlten Furchen des Treppel— weges, die Reste von Brücken und Stützmauern am rechten Ufer der Beweis, daß sie in der That betrieben worden sei. Unter dem Katarakt des weißen Schwalles und ähnlicher Stromschnellen mußten die schmalen, hochgeschnäbelten Saveschiffe im buchstäblichsten Sinne gehoben werden, und wenn die Bewohner Laibach's mit der Behauptung, ihre Stadt sei von Jason gegruͤndet, etwas zu weit gehen, so waren doch moderne Argonauten der kühnsten Art erforderlich, den Wasserverkehr zwischen Steinbruͤck und Littai zu vermitteln. Eine weit größere Wichtigkeit wird diese Bahnstrecke erlangen, wenn der bereits tracirte Schienenweg nach Agram vollendet ist, was sich uͤber drei Jahre nicht verzögern kann.