Stainz, Landsberg die Koralpe, Schwanberg der
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Wir kehren nicht zur Hauptstadt zurück; viel Schönes erwartet uns noch
im Westen des Grazer Kreises, der nach der neuen politischen Eintheilung durch
den früher zum Marburger gehörigen deutschen Boden ein Stück Paradies mehr
gewonnen hat. Ueber Lannach eilen wir nach Stainz einem freundlichen, gut
gebauten Marktflecken mit großem Schlosse, Eigenthum Sr. kaiserl. Hoheit des
Erzherzogs Jo hann auf einem mit sorglich gepflegten Weinpflanzungen bedeck⸗
ten Hügel. Der weitläufige, solide Bau war früher ein Chorherrenkloster, ge⸗
gründet im Jahre 1229 von Leutold von Wildon „ aufgehoben im Jahre 1785.
Die Pfarrkirche, im Schlosse selbst gelegen, ist nicht allzuglücklich modernisirt, sehr
schön aber das harmonisch-vollstimmige Gelaute ihrer Thürme. Westlich vom
Markte der Rosenkogel, ein höchst malerischer Berg, auf dessen bis zur Alpen⸗
region emporsteigendem Gipfel (4200 Fuß) alljährlich eine Art Volksfest mit
Musik, Tanz und Bestschießen gefeiert wird. Etwas südlicher Gums und Wild—
bach in idyllischer Gegend mit starkem Schillerweinbau.
Der Fleiß und die Intelligenz der Bevölkerung, selbst ihre Empfaͤnglichkeit
fuͤr den Fortschritt, beurkundet sich in den Gebäͤuden, wie in der Cultur des Bo—
dens, der den trefflichsten Weizen liefert; doch steht sie nicht im Geruche der
Friedfertigkeit, die Bauern des Stainzthales, wie weiland die Kortonioten geübt
in Faust- und Ringkampf, sind gefürchtete Nachbarn und das Erscheinen ihrer
hohen, spitzigen Hüte in den Schenken, war wenigstens fruͤher in der Regel das
Sianal zu Turnkünsten von mitunter sehr ernstem Ausgang.
Ueber Frauenthal, mit der früher ärarischen Messingfabrik des Ignaz
Stadler, ziehen wie ein in das Eldorade des Laßnitzthales, dessen üppiger Bo⸗
den, wie in den gesegnetsten Theilen der Lombardie, eine in mehrere Stockwerke
vertheilte Vegetation von Mais, Bohnen und Rebengewinden aufweist. An sei⸗
nem westlichen Ende ragt das hochgelegene Landsberg empor, von dem sich in früͤ⸗
herer Zeit das Geschlecht der Lonisperche schrieb, später ein Besitz der Erzbi⸗
schöfe von Salzburg trotz mehrfaltig verunglücktem Wiederbelebungsversuche eine
der interessantesten Ruinen der Steiermark und mit der romantischen Schlucht,
durch welche die Lasnitz herabschaͤumt, allein eine Reise werth. Als botanisches
Sondereigenthum der Gegend kommt die Saxifraga paradoxa vor.
Auf dem gegenüberliegenden, lang gestreckten Vorgebirge der Koralpe
erreichen wir die einsame Localie Trahütten mit bezaubernder Aussicht, dann nach