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<span class="ner-location">Rosthorn </span>gegründet im Jahre 1817, mit großartigen, unter sich durch Schienen⸗ 
wege verbundenen Werkgebäuden, das seine Messing- und Pakfong-Platten, dann 
leonische Drähte, in der durchschnittlichen Jahres-Erzeugung von 7000 Centnern, 
massenhaft dem Oriente zuschickt, und 140 Arbeiter beschäftigt. 
Ueber Bernitz hinaus, von wo zur Linken eine Straße nach Gutenstein 
fuͤhrt, oͤffnet sich in gerader Richtung das Marien- sonst Markthal, und hinter 
Mückendorf stürzt aus bedeutender Höhe, in acht Cascaden, halb in Wasserstaub 
aufgelössst, die Mira in eine wilde von Felsen umstarrte Schlucht. Sie entspringt 
aus einer, bei niederem Wasserstande zum Theil zugänglichen Grotte des unheim— 
lichen Unterberges, von dem die Sage geht, daß er wegen der Bewegung des un— 
geheuern in seinem Schooße verborgenen See's zuweilen wanke und schwanke, 
und besonders im Fruͤhling, wenn der geschmolzene Schnee in sein Geklüft hinab— 
stromt, seltsames, schauerliches Getön vernehmen lasse. 
Noch eine Station bleibt uns bis Neustadt, wo wir laͤnger zu verweilen geden⸗ 
ken, — Theresienfeld, von Maria Theresia nach dem Plane des Physikers 
Furlani von Felsenberg im Jahre 1767 gegründet, von allen Colonien der An— 
lage nach vielleicht die regelmäßigste, aber auch von unsäglicher Monotonie. Die 
consequente Durchführung des Grundsatzes, daß jedes der in zwei Zeilen längs 
der Commerzialstraße geordneten Häuser Gärten vor und um sich, Acker und Wie— 
sengründe hinter sich habe, hat bei der gleichmäßigen Dotation von 32 Jochen für 
jede Ansiedlung dem Orte eine übermäßige Länge verliehen, und daß die Bahn 
ihn nicht unmittelbar berührt, darf der Reisende keineswegs bedauern. — Irr⸗ 
thümlich glaubt man, die Colonie sei ursprünglich für penstonirte Officiere des 
oͤsterreichischen Heeres bestimmt gewesen; die ersten Angesessenen waren Tiroler, die 
sich durch Steuer⸗, Zehent- und Robot-Freiheit, überdies durch, für jene Zeit sehr 
beträchtliche Geldvorschüsse den Unterschied zwischen den romantischen Bergen ihrer 
Heimat und der Sahara des Steinfeldes theuer genug bezahlen ließen, und spaͤ— 
ter doch groͤßtentheils wieder nach Hause zogen. — An Gaͤrten, Baumgruppen 
und dergleichen fehlt es nicht, doch ist die kaum 7 Zoll dicke, auf Schotter gela— 
gerte Humusschicht von zweifelhaftem Ertrag, und es wird namentlich anhaltende 
Trockenheit der Vegetation sehr verderblich. 
<span class="ner-miscellaneous">Wiener-Neustadt </span>
macht, von der Bahn besehen, ein Bild, das bei der Menge von Einzelheiten nur 
durch <span class="ner-person">Daguerres </span>Erfindung treu wieder gegeben werden könnte. Bis zum Damm 
ziehen sich in malerischem Wirrsale kleinere und größere Gärten, von Hecken, Baum— 
reihen und Wassergerinnen durchschnitten, mit kohlschwarzer Dammerde und anlo—