J nisse solche Sorgfalt verwendet, daß die nach seiner Vollendung an den Eingaͤn⸗ gen sowohl, als in der Mitte im obern Theil der Wölbung angebrachten Visire auch nach Verlauf vieler Jahre nicht die mindeste Senkung gewahren ließen, und bis zur Stunde keine wie immer geartete Reparatur nöthig geworden ist. Topographie. In Hunderten von Monographien und Reisewerken besprochen, aus allen erdenklichen Gesichtspuncten aufgefaßt und beleuchtet, ist die Metropole Oester⸗ reichs, der Charakter ihrer Bewohner und das Eigenthümliche des Wiener Volkslebens. Große Städte haben aber, wie die größern Planeten, ihre ausge— breitete Atmosphäre, und auf viele Meilen in ihrem Umkreise trifft man, wenn auch in Lebensweise, Beschäftigung und Sitten manches Abweichende vorkömmt, auf den Grundtypus des Mittelpunctes. Die kurze, hier zu besprechende Strecke, welche die Eisenbahn durchzieht, kann daher in ethnographischer Beziehung wenig Neues darbieten. Ihre Bevölkerung, ob sie sich dem Landbau oder industriellem Erwerbe widmet, steht im häufigem Verkehr mit jener der Residenz, und wenn es ihr mitunter an feinerer Bildung gebricht, so ist sie doch intelligent, gutmüthig und lebensfroh, wie der Wiener dabei rastlos thaͤtig und ihre Richtung ist durchaus praktisch, zuweilen des eignen Vortheils sehr eingedenk. Fuͤr die Luftgebilde der Poeste, der Sage und derlei Transcen⸗ dentales hat sie wenig Zeit, doch hält sie an historischen Erinnerungen; ihr Cha⸗ rakter ist fest und verlaͤßlich. Zu ihrem Lobe muß erwähnt werden, daß sie zur Zeit der letzten politischen Bewegungen, wiewohl von den Männern des Umstur⸗ zes geschmeichelt, gehätschelt und vielfach angelockt, als großes Ganzes, unver⸗ bruͤchlich die Treue gegen das angestammte Herrscherhaus und eine kluge Abnei⸗ gung gegen gewaltsame Neuerungen bewahrt hat. Geschichtlich interessant ist es, daß der Saum der Berge, an welchem der Schienenweg hinläuft, einst die factische Grenze der von Carl dem Großen ge⸗ gründeten, von Otto dem Großen wieder hergestellten Ostmark war. Manche Ortschaften führen die Namen der aͤltesten Grenzgrafen. Zum Theile befestigt, zum Mindesten mit sogenannten Kirchenschössern (Tabors) versehen, formten sie sich als Guͤrtel zur Abwehr gegen die leicht berittenen Horden der feindlichen Magyaren, denen man in der Ebene nur in geschlossenen Schlachtreihen zu wi— derstehen vermochte, waͤhrend sie sich im Bereiche der wohl bewachten Berge, Schluchten und Forste gegen die mannhaften Vertheidiger im entschiedenen Nach— theile befanden.