Die Arbeiten auf der Hauptlinie hatten schon im Jahre 1839 begonnen. Die ersten Fahrten fanden auf der Strecke von Mödling bis Neustadt am 16. Mai, von Wien bis Mödling am 20. Juni 1841, von Neustadt bis Neunkirchen am 24. Oktober 18414, von da bis Gloggnitz am 5. Mai 1842 Statt. Die Vorbereitungen für den Flügel von Neustadt gegen Oedenburg hatten — Schwierigkeiten. Der auf dem ungarischen Landtage des Jahres 1841 gefaßte Be— schluß des Baues der Central-Bahn von Pest nach Wien auf dem linken Donauufer ließ eine empfindliche Schmälerung des Verkehrs auf jener Linie besor— gen; dennoch bildete sich unter dem Einflusse des um sein Vaterland hochverdien— ten Magnaten Stefan Grafen von Szecheny in Ungarn eine Gesellschaft für den Bau von Oedenburg bis zur Leitha, in der Laͤnge von 5/, Meilen, das Kapital wurde durch 7500 Actien zu 200 fl. gebildet, wichtige Zugeständnisse machten als Besitzer der benöthigten Gründe Fuüͤrst Paul Esterhazy und die Stadt Oedenburg und die Unternehmung trat im Maͤrz 1845 in die Oeffentlichkeit unter dem Namen Oedenburg-Wien-Neustädter-Eisenbahn-Gesell— schaft. Als die ungarische Statthalterei ein 50jähriges Privileginm zugesichert, und die Wien-Gloggnitzer-Gesellschaft erklärt hatte, die 2300 Klafter lange Strecke von Neustadt nach Katzelsdorf gleichzeitig mit der ersteren in Angriff nehmen zu wollen, begannen die Arbeiten unter Schoͤnnerer's energischer Leitung, der durch Abaͤnderung der ursprünglich gewählten Trace viele der vorhandenen Schwierig— keiten behob, und wesentliche Ersparungen erzielte. Die Eröffnung der ganzen Linie erfolgte am 20. August 1847, und der Betrieb derselben wurde gegen billige Vergütung vertragsmäßig von der Wien— Gloggnitzer⸗Gesellschaft üͤbernommen. Auch für die Wien-Brucker-Bahn und ihre Fortsetzungen in Ungarn waren bereits in runder Summe 950,000 fl. verausgabt worden. Hindernisse, die zu beheben nicht in der Macht der Unternehmung lag, gaben auch hier den Anlaß zu Verzögerungen und empfindlichem Verluste, doch wurde die Ausführung der Strecke von Wien bis Bruck von 5 Meilen, im Kostenanschlage von 2,260,000 fl., beschlossen und zu Stand gebracht. Ohne in das Detail der Geschichte der Hauptlinie Wien-Gloggnitz einzugehen, deren Laͤnge 39,713 Klafter oder fast 10 deutsche Meilen beträgt, beschräuken wir uns darauf, einige der Ergebnisse anzuführen, die in dem Berichte der Direction fur die 16. General-Versammlung der Actionäre am 28. Dezember 1853 dargestellt wurden. Der Bauaufwand für sämmtliche von der Gesellschaft hergestellte Strecken belief sich auf 14,815,222 fl. 31 kr. CM.