XI als Pfarrer; dann gemeinsam mit Erzherzog Karl die Reform der sehr reichen und skandalös lebenden Äbte sowie deren Unterwerfung unter die bischöfliche Gewalt, die Entfernung der Frauen sowie der häretischen Lehrer und Amtsleute aus den Klöstern, strenges Vorgehen gegen die die Geduld des Landesfürsten überbeanspruchenden italienischen Domini¬ kaner und Franziskaner, die von ihren Generälen aus italienischen Men¬ dikantenklöstern in die mit guten Einkünften ausgestatteten inneröster¬ reichischen geschickt worden waren und hier viel Unerfreuliches verur¬ sacht hatten. 16 ) Die Aufgabe Portias war ursprünglich fast ausschließlich kirch¬ licher Art, und erst einige Zeit später erhielt er von Rom die Weisung, mit dem Salzburger Erzbischof, den Erzherzogen Ferdinand und Karl sowie Herzog Albrecht über die Türkengefahr und die Mittel zu deren Beseitigung zu verhandeln. Wenn er auch selbst nur den geringsten Teil der Zeit in Graz weilte — am meisten hielt er sich in Bayern auf —, so trachtete er doch, auch während seiner Abwesenheit meist schriftlich oder auch durch Entsendung seines Sekretärs Minutio Minucci seinen Auftrag zu erfüllen. 11 ) Als Porlia Ende 1576 an Stelle Groppers als Nuntius nach Köln geschickt wurde, blieb die süddeutsche Nuntiatur zunächst unbesetzt, und erst im April 1578 wurde damit der Dominikaner F eli zi an N inguarda betraut, der sich schon jahrelang in Österreich aufgehalten halle. Anfang Mai 1578 war täglich mit dem Aufbruch Ninguardas aus Rom zu rechnen. Der Weg war bereits eingeteill: zuerst zu Erzherzog Ferdinand nach Innsbruck, dann zum Bischof von Chur, zu Herzog Albrecht von Bayern, zum Erzbischof von Salzburg und zum Schluß zu Erzherzog Karl nach Graz. 16 ) Da erreichte Rom die Nachricht von den im Februar von den Protestanten am Brücker Generallandtag erzielten Erfolgen. In höchster Erregung befahl daraufhin Gregor XIII. Ninguarda, zuerst nach Graz zu eilen, um den Erzherzog zur Widerrufung der religiösen Konzessionen zu bewegen. 16 ) Am 13. Juni 1578 kam Ninguarda in Graz an, wo er sogleich mit dem innerösterreichischen Statthalter, Bischof Christoph Andreas Spaur von Gurk, dem Rektor des Jesuitenkollegs, P. Heinrich Blyssem, und dem Hof Vizekanzler Dr. Wolfgang Schranz Besprechungen aufnahm, die er 10 ) Ebenda, S. 25—27. 17 ) Rainer, Papst Gregor XIII. und die Gründung der Grazer Nuntiatur, S. 74. ,8 ) Schellhass, Der Dominikaner Felician Ninguarda II, S. 1 ff. 19 ) Theiner, Annales ecclesiastici II, S. 350 ff.