Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 9. Band, (Jahrgang 1852)

Die neueste historische Schule in der jüdischen Literatur. 
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der Verdienstlichkeit des Ganzen keinen Abbruch thun. So Seite 26 
spricht der Verfasser von dem späteren Hebräisch der maurisch-spa 
nischen Periode, von den vielen Neubildungen, die durch die Über 
setzungen aus der arabischen Sprache zugeführt wurden, und be 
merkt hierbei: „Die Zahl dieser Wörter ist so beträchtlich, dass 
Wörterbücher dazu nothwendig wurden. Das bekannte p>jn des 
Maimonides ist Melier zu zählen”. Aus diesen Worten wäre also 
zu entnehmen, dass Maimonides ein hebräisches Wörterbuch 
geschrieben hätte zu dem sich nachtalmudisch gebildeten philosophi 
schen Style, und soll dieses das genannte Millot Higajon sein. 
Dass aber das logische Werkchen jvon mbti Millot Higajon des 
Maimonides kein Wörterbuch, am wenigsten zur hebräischen 
Sprache, ist zu sehr bekannt, als dass wir mehr als bloss auf das 
aus Flüchtigkeit entfahrene Missverständniss aufmerksam zu machen 
brauchten. Ferner zählt Herr Dukes daselbst das Wort 
Massaijim zu denen aus dem Arabischen beibehaltenen, und gibt 
in der 36. Anmerkung eine erklärende Stelle aus dem toan “1DD dazu, 
welche jedoch das gerade Gegentheil zeigt, dass es nämlich ein 
echt hebräisches Wort sei. Wir verweisen übrigens auf unsere 
„Grundzüge und Beiträge zu einem sprachvergleichenden rabbinisch- 
philosophischen Wörterbuche”, in dem ersten Bande der „Denk 
schriften” der philosophisch-historischen Classe. 
Seite 30 unter der Rubrik: Grammatische Ableitungen, und zwar : 
a) Hauptwörter aus Adjectiven, führt der Verfasser das Wort 
Wi Bajtlii von rpn, Hausthier, auf, natürlich als Hauptwort. Es 
ist aber dies kein Hauptwort, sondern vielmehr adjectiv mit Jod 
aus dem Hauptworte rPA Bajith gebildet, und muss übersetzt wer 
den: häuslich, wobei das Wort Thier zu suppliren ist. Seite 
74 zählt der Verfasser ferner das Wort rutl^n Chaluzah zu den 
passiven Participien, welche active Bedeutung haben, also statt 
n^m Cholzah. Hier hat Geiger das Richtigere: Chaluzah heisst 
die Frau, an der der Act der vollzogen wurde, ist also ganz 
richtig passiv. 
Zu wünschen wäre überhaupt gewesen, wenn der Verfasser 
zur Ausarbeitung dieses Lehrbuches sich mehr Müsse gegönnt hätte. 
Mehr Werth hat nun schon seine „rabbinische Blumenlese 
(Leipzig 1844), enthaltend eine Sammlung hebräischer und chal- 
düischer Sprüche aus Sirach und dem Talmud , alphabetisch geord-
	        
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