Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 9. Band, (Jahrgang 1852)

G. L. F. Tafel. Theophanis Chronographia. 
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Ordens-Comthur zu Wädischwil, und dessen Vettern Rudolf und 
Wilhelm von Montfort-Tettnang auf die Hälfte der Stadt und Herr 
schaft Bregenz Anspruch, in Folge eines Briefes von K. Sigmund 
ddo. 31. August 1413, in welchem der Gräfinn Elisabeth und ihrem 
Gemahle Eberhard die Erbfolge auf ihren väterlichen Antlieil von 
Bregenz zugesichert und im Jahre 1432 auf ihren zweiten Gemahl 
übertragen wurde. Der Graf Hanns von Lupfen überfiel nun im Bunde 
mit dem mächtigen Grafen Friedrich VI. von Toggenburg im J. 1424 
Bregenz und bemächtigte sich durch Verrätherei eines Weibes 
der Stadt und Burg, in deren Besitz endlich seine Schwiegermutter 
Elisabeth verblieb '). Diese, in zweiter Ehe kinderlos, verkaufte ihre 
Hälfte der Stadt und Herrschaft Bregenz am 12. Juli 1451 um 
35,392 Gulden an Herzog Sigmund von Österreich-Tirol. 
Theophanis chronographia. (Probe einer neuen kritisch- 
exegetischen Ausgabe.) 
Von 0. L. F. Tafel, 
Mitglied der li. baierisclien Akademie der Wissenschaften. 
Es wolle mir erlaubt sein, heute über einen Schriftsteller zu 
reden, auf dessen Werk viele der wichtigsten Tlieile der byzantini 
schen Geschichte vom vierten christlichen Jahrhundert bis zum 
Anfänge des neunten fast allein beruhen: es ist der Chronograph 
Theophanes, dessen Leben in das Ende der von ihm geschilderten 
Zeit fällt — eine Epoche, gleich merkwürdig durch mehrere der 
hervorragendsten Fürsten des Morgenlandes und des Abendlandes, 
wie durch die Erschütterungen, die der Kaiserthron am Bosporus zu 
bestehen hatte: von innen die reformatorische Wühlerei jener Dyna 
stie, welche man die der Bilderstürmer zu nennen pflegt; von 
aussen die gleichzeitigen Angrifie der Bulgaren und Saracenen, wie 
früher der Avaren und Perser, welchen die Nachfolger Konstantins 
des Grossen meist nur geringen Widerstand entgegen zu setzen ver 
mochten. 
*) Vgl. v. Van o t ti ’s Geschichte der Grafen von Montfort und Werdenherg. 
Belle-Vue 1845, S. 177. — Meines Erachtens war Graf Banns von Lupfen 
im J. 1424 noch nicht der jüngern Elisabeth Gemahl, sondern deren Vor 
mund. Vgl. Vanotti S. 498. Urkunde Nr. 196 a, vom 2. März 1425.
	        
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