Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 97. Band, (Jahrgang 1880)

s 
Alterthiimer der Hercegovina. 
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der städtischen Ansiedlung den Namen (Pont, Most, Mostici, 
Mostari). Die Blüthe der letzteren datirt von dem Zeitpunkt 
der türkischen Invasion, durch welche Blagaj, der nahegelegene 
Hauptsitz der christlichen Landesherren, verfiel. 
Nach dem Ausdruck der citirten handschriftlichen Quelle 
ist anzunehmen, dass sich zwei feste Schlösser zum Schutze 
der Brückenköpfe an den beiden Ufern der Narenta gegen 
über standen, so wie heute die beiden Rundthürme von 
den Abhängen des Hum und Podvelez auf die Brücke 
herunterschauen. Diese sind von den Türken und wahrschein 
lich gleichzeitig mit den Thorthürmen der Brücke selbst er 
baut. Allein so wie sich auf dem Hum die Ruinen einer 
älteren, ausgedehnteren Burg finden, sind auch an den Ab 
hängen des Podvelez unter den Häusern, welche den Konak 
umgeben, spärliche Reste einer stattlichen älteren Baulichkeit 
vorhanden. Ein isolirtes Portal stand noch vor Kurzem da 
selbst, eine Säule und Mauerreste stehen noch jetzt und dürften 
die Stelle bezeichnen, wo das zweite der Castelli al ponte de 
Neretva errichtet war. 1 
Konstantin Porphyrog. de admin. imp. 33 nennt im ,Zach- 
lumer'-Lande (der südlichen Hercegovina bis zur Narenta) un 
weit des Flusses Bsva (Buna) zwei Schlösser auf einem Berge: 
to Bsva y.a: t6 Xkobp. Bona erklärt Jirecek 1. c. S. 25 zweifel 
los richtig für Blagaj, Chlum aber hält er für den zweiten 
Namen derselben Burg. Er sei ein allgemeines slavisches 
Appellativ (= collis), das jeden Berg bezeichnen könne und 
frühzeitig ausser Gebrauch gekommen. Zur Stütze dieser An 
sicht könnte noch Schern, p. 11 dienen, wo es heisst: Existit 
quidem in planitie Biüce (hora una a Mostar — was in die 
Gegend von Blagaj führt) ,Humka‘, sed ibidem nullis civi 
tatis aut fortalitiorum existentibus signis vix possibile ibidem 
fuisse aliquando locum principalem provinciae. Darnach wäre 
der zweite Name von Bona nicht einmal ganz erloschen, denn 
Chlum, später Ohmn, und Hum sind ein und dasselbe Wort. 
1 Jetzt hat Mostar ausser einigen Geschützständen am Konak keine Be 
festigung, aber noch 1684 wollten die Yenetianer ,das veste Schloss 
Mostar am Flusse Vissera‘ überfallen (Boethius II, 230), und 1717 ver- 
liessen sie nach langwieriger Belagerung .das Castell zu Mostar am Fluss 
Karenta‘, ohne es einnehmen zu können (Imhof, Bildersaal VIII, 416). 
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