lbn Chaldun und seine Culturgeschichte der islamischen Reiche.
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Abu Bakr Sa'yd, der jedoch nur unter Bevormundung des
Grosswezyrs die Herrschaft führte.
Unterdessen erfolgte seitens des Königs von Granada eine
Einmischung in die innern Angelegenheiten des Meryniden-
Staates, indem er gegen den unmündigen Sultan sich erklärte
und einen Kronprätendenten aufstellte; es entbrannte der Krieg
zwischen Granada und den Meryniden. Der Kampf endete
damit, dass Abu Bakr Sa'yd der Herrschaft entsetzt ward und
an seiner Stelle ein anderer Prinz desselben Hauses den Thron
bestieg.
Unter diesen Verhältnissen erbat sich Ihn Chaldun die
Erlaubniss zur Rückkehr nach Spanien (1374), erlitt aber das
Missgeschick, auf Befehl seines früheren Gönners, des Königs
von Granada, ausgewiesen zu werden. In Afrika angekommen,
befand er sich in einer misslichen Lage. Die Staaten der
Meryniden wollte er nicht betreten und im Gebiete des Sultans
von Telmesan, den er früher ziemlich schnöde verlassen hatte,
fühlte er sich nicht ganz sicher. Zwar fügte er sich dem Rufe
des Sultans und begab sich nach Telmesan, suchte aber dort
in einem Derwischkloster Sicherheit und benützte die erste
Gelegenheit, sich dem Machtbereiche des Sultans zu entziehen.
Er Hess sich mit seiner Familie in Kal'ät lbn Saläma nieder,
einem abgelegenen Städtchen der heutigen Provinz Oran. Hier
blieb er vier Jahre in dem alten Schlosse, dessen Ruinen noch
jetzt sichtbar sind, und hier vollendete er seine Culturgeschichte.
Um Quellenstudien für seine allgemeine Geschichte zu
machen, begab er sich gegen Ende 1378 nach Tunis, wo damals
unter der Herrschaft der Hafsiden ein reges wissenschaftliches
Leben herrschte und in den Moscheen und Lehranstalten
reiche Büchersammlungen angehäuft waren. Der Sultan Abul-
'Abbäs selbst nahm lebhaften Antheil an dem Zustandekommen
seines Geschichtswerkes. Er vollendete hier auch den Theil
desselben, welcher die Berberen und die Zenäta-Stämme, dann
die beiden Dynastien der Omajjaden und Abbasiden, die vor
islamische Geschichte behandelt und überreichte ein Exemplar
der Bibliothek des Sultans. Nach vierjährigem Aufenthalte
musste er aber wieder scheiden: um einer bei dem Sultan
gegen ihn eingeleiteten Intrigue auszuweichen, erbat er sich
die Erlaubniss zur Pilgerfahrt nach Mekka und segelte, seine