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Bericht über die Leistungen der historischen Commission. 341
Schlüsslich ist noch ein kleiner Beitrag zur Geschichte der Stadt
Retz hier einzureihen, welchen K. v. Sava im Notizenblatte 18S1,
S. 303, aus dem Stadtarchive lieferte, nämlich ein Befehl K. Maximi-
lian’s I. vom 19. August 1516 an die von Retz, wegen mehrerer Ver
fügungen des kaiserlichen Pflegers daselbst, Herrn Michael von
Eytzing, das dortige Spital und mehrere andere Gemeinde-Angele
genheiten betreffend.
3. Reicher noch bedacht als die Geschichte der Städte dieses
Kronlandes erscheint jene seiner geistlichen Körperschaften.
Schon der oben erwähnte Aufsatz P. M. Fischer’s „Einstige Klöster
und Ortschaften Österreichs unter der Enns,” beschäftigte sich mit
ihnen, ungleich mehr aber folgende Mittheilungen, welche mittelbar
auch Beiträge zur Kirchengeschichte des Landes bilden, auf anderer
Seite aber wieder durch die reichen Besitzungen dieser Körper
schaften bedeutend in die allgemeine Landesgeschichte eingreifen.
Am reichsten bedacht zeigt sich vor Allem durch den Eifer
unseres verstorbenen Mitgliedes, P. M. Fischer, und dessen
Ordensbruder, Dr. H. J. Zeibig, das Augustiner Chorherren-Stift
Klosterneuburg. Zur Beleuchtung der Geschichte desselben
lieferte ersterer in den Fontes, Abtheilung 2, Bd. 4, den „Codex
traditionum ecclesiae collegiatae Claustroneoburgensis ab anno
1198 usque circiter 1260.” Über die grosse Wichtigkeit dieser
Mittheilung für die Geschichte der Körperschaft, wie jfür jene des
Landes überhaupt glaube ich mich jeder Bemerkung enthalten zu
dürfen. Schon der Auszug der hier vollständig mitgetheilten Quelle,
welchen Fischer vor 37 Jahren seinem Werke über die Schicksale
Klosterneuburgs beigab, hat allenthalben unsere Landesgeschichte
wesentlich gefördert, um wie viel willkommener muss daher die voll
ständige und verlässlichere Mittheilung einer Quelle sein, die zu den
reichsten und ältesten des Landes überhaupt gezählt werden muss.
Der Ordensbruder Fischer’s, der Chorherr Dr. H. J. Zeibig,
tritt mit noch rüstiger Jugendkraft in die Fussstapfen desselben.
Durch ihn finden sich in unserem Archive drei Beiträge zur Geschichte
seines Ordenshauses. Der erste und bedeutendste ist die zum ersten
Male vollständige Mittheilung des wichtigen „Todtenbuches Kloster
neuburgs,” das in seinen frühesten Anführungen ins zwölfte Jahrhun
dert hinaufreicht. Schon die Auszüge in Pez’s Scriptoren I, 491 ff.
und Fischer’s merkwürdigen Schicksalen II, 101 ff. lehrten die