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grösseren Landsmann geblieben sei, in dessen Geist sie sich geläutert
durch das inzwischen zu höherer Stufe erhobene Studium der Mathe
matik und der Naturwissenschaft, für deren Anfänge er selbst so
rüstig Bahn gebrochen, als stolzer architektonischer Prachtbau wie
derholen sollte. Dem Geschichtsschreiber aber, der den Spuren der
Gedanken im Geistesleben nachgeht, wie ein anderer denFussstapfen
der Völker im äusseren Dasein, ist es ein erhebendes Schauspiel, zu
gewahren, dass in dem wirren Gewoge einander drängender und
aufhebender Ansichten die rechte Perle der Wahrheit nicht unter
geht, und wie an dem vom Grunde des Meeres trotz der Brandung
aufschiessendem Corallenstoek sich Ast um Ast, so am Baume der Er-
kenntniss trotz zahllosen Irrthumes sich Blatt um Blatt im stillen con-
tinuirlichen Fortschreiten entwickelt.
Auszüge aus dem vor gelegten Werke: „Der Feldmar
sehall Starhemberg
Von Hrn. Arncth, Hofconcipisten im Ministerium des Äussern.
Herr Arneth liest ein Bruchstück aus dem von ihm verfassten
und der Akademie vorgelegten Werke über das Leben des kaiser
lichen Feldmarschalls Grafen Guido Starhemberg. Nach einigen ein
leitenden Bemerkungen über die Gründe durch die er sich bewogen
gefunden, die Biographie dieses Feldherrn zu schreiben, wirft Herr
Arneth einen Blick auf die frühere militärische Laufbahn des Feld
marschalls Starhemberg, welcher im Jahre 1677, als zwanzigjähriger
Jüngling in kaiserliche Kriegsdienste getreten war, Anfangs unter dem
Herzoge Karl von Lothringen am Bheine gekämpft, dann alle Feldzüge
gegen die Türken von der Belagerung Wiens bis zum Karlowitzer
Frieden mitgefochten hatte. Bei Wiens heldenmüthigem Widerstande
gegen die Ungläubigen, bei der Eroberung von Neuhäusel, Ofen und
Belgrad, in den Schlachten hei Batotschin, Nissa und Szlankament,
bei der Vertheidigung von Nissa und Esseck, vor Allem aber in dem
Entscheidungskampfe von Zenta, wurde Starhemberg unter den be
geistertsten Streitern gegen die Feinde der Christenheit genannt.—
Nach dem Ausbruche des spanischen Successionskrieges diente
Guido Starhemberg Anfangs unter Eugen und dann als Oberfeldherr
in Italien. In seine Hände übergab der in Cremona’s Mauern gefangene