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J. G. Seidl,
Denn die Spuren des Alterthumes sind in manchen Provinzen so ge
drängt, dass, während der Sammler, der mit dem Detail der Gegend
minder vertraut nur die hervorstechenden Puncte ins Auge fasst, oft
nebenan und drüberhin ein bisher übersehener, wichtiger und ertrag
reicher Ort mit vollstem Rechte gleiche Beachtung fordert. Zum Behuf
einer solchen Controle aber ist eine noch grössere Theilung der Arbeit
notliwendig. Hier wird vielleicht ein einziger Mann kaum für ein ein
zelnes Kronland genügen, sondern er wird nach seinem Ermessen
unterstützende Kräfte zu wählen, sie gehörig zu instruiren und die
Resultate ihrer Vergleichungen und Wahrnehmungen zu redigiren
und in ein übersichtliches Gesammtbild zu vereinigen haben.
In die dritte Kategorie gehört der Stoff, den die laufende
Gegenwart bringt und den die nächste Zukunft in Aussicht stellt.
Hier könnte das Sammelgeschäft, meines Bedünkens, unter gewissen
Voraussetzungen bedeutend erleichtert, um vieles vereinfacht und
zugleich höchst fruchtbringend gemacht werden. Diese Voraussetzung
bestünde darin, dass der vielseitige Zuwachs an Material eoncentrirt,
d. i, auf einem Puncte vereinigt würde. Mögen immerhin gelehrte
Alterthumsforscher die Früchte ihrer Studien mit löblicher Finder
freude und gerechter Behauptung der Priorität sowohl in Bezug auf
Entdeckung als Auslegung an beliebiger Stelle, je nach ihrem Gut
dünken und Ermessen, zur Öffentlichkeit bringen, — nebenbei aber
werde auch ein bestimmter Platz offen gehalten, wo Alles, was als
unmittelbarer oder mittelbarer Fund aus dem Schosse der Erde oder
der Vergessenheit auftaucht, in übersichtlicher Kürze möglichst voll
zählig zusammenfliesse, ein Sammelpunct für alles ohne Ausnahme,
was von Monat zu Monat oder von Semester zu Semester im weiten
Umfange der Monarchie als absolut oder relativ neuer Beitrag zu dem
gemeinschaftlichen Zwecke, von dem die Rede ist, sich bemerkbar
macht. Dahin gehören alle behördlich oder auf Privatweg einlau
fenden Berichte über neue Entdeckungen, ausführliche Beschreibun
gen bisher unbekannt gebliebener Fundobjecte, Besprechungen schon
vorhandener, aber noch nicht zur Öffentlichkeit in weiterem Kreise
gelangter Monumente u. s. w. Aus Aufsätzen dagegen, die nicht
vorzugsweise von diesem Gesichtspuncte ausgehen, dürfte hier in
kurzen Andeutungen nur dasjenige Platz finden, was in einer solchen
Zusammenstellung nicht vermisst werden kann, wenn sie der Voll
ständigkeit sich nähern soll. Dazu rechne ich die Erwähnung alles