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Prof. Schleicher.
welchen beiden das Suffix vermöge seiner Bedeutung zukommt. Eine
genauere Untersuchung, in wie weit aut die Wahl dieser Endung
ausser der Einsylbiglceit die Bedeutung und die jeweilige Fassung
der Beziehung Einfluss nimmt, geht mir zur Zeit noch ab. Die be
lebten scheinen vorzüglich mit diesen Endungen bedacht zu sein,
doch findet sie auch bei zahlreichen einsylbigen unbelebten statt.
Im Russischen liegt die definirende Bedeutung unserer Endung
schon klar vor. Sie wird hier sparsam gebraucht, nur im Plural bei
Verwandtschafts Wörtern, wenn sie nicht im übertragenen Sinne ge
nommen werden, d. h. wenn man die einzelnen Individuen bezeichnen
will; bei cuan, beschränkt sie die Bedeutung auf den Cßar-B xar'
iqoyr,v, den Schwiegervater der eigenen Kinder, bei Myrn-B unter
scheidet sie den Ehemann vom Manne schlechthin.
Im Serbisch-Illyrischen ist v ebenfalls dem Singular fremd,
desto häufiger zeigt es der Plural; die zwei Auftässungsweisen sind
freilich oft gleich gut möglich, nur bei einigen Substantiven hat die
Sprache sich für eine der beiden entschieden. Sehr belehrend sind
die Fälle, in welchen der Pronominalzusatz die Bedeutung des Sub
stantivs ändert: zübi die Zahnreihe des Menschen, zubovi die ein
zelnen Zähne der Maschine. Mjeseci die leblosen in einander ver-
fliessenden Monate, mjesecevi die einzelnen, gleichsam belebt ein
herwandelnden Monde. Listovi, evjetovi die übertragen so genannten
oder künstlich verfertigten Blätter, Blumen, im Gegensätze zum
natürlichen Laub- und Blumenwerke.
Das Altböhmische zeigt, wie sich die Endungen mit v erst spä
ter entwickeln; sie kommen hier vor allem den belebten zu, im Sin
gular hat sie der Dativ, selten der Locativ, der Accusativ, Instrumen
tal, Locativ Plural nie, selten der Dativ, am häufigsten der Genitiv, in
welchem Casus die Form mit v sich später ganz festsetzte, aus pho
netischen Gründen s. o. Im Nom. Flur, begünstigte das schwächer
hervortretende Casusverhältniss die Nebenbeziehung, dem Vocativ
müsste sie besonders erwünscht sein. Im Neuböhmischen haben die
belebten, aber nur diese, mit Vorliebe die längere Endung; bei
Eigennamen ist sie die allein gebräuchliche, ganz im Einklänge mit
derBedeutung des Zusatzes. Mehrmals hintereinander, bei zusammen
gehörigen Wörtern setzt man die Formen mit v nicht: panu doktoru
Pavlovi, was ebenfalls in der Bedeutung des v begründet ist. buh
kann, anscheinend ausnahmsweise, nur boliu haben: da es kein nomen