Aus der Geschichte des Hofes von Tsin.
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Sün-sieu war einverstanden und sprach mit Liin. Dieser
ging- auf die Sache ein. Man meldete hierauf das Einver
ständnis dem gebietenden Vermerker 51 # Tsch’ang-lin
und dem die Geschäfte Ueberwachenden ^ jjäj Tsch’ang-
heng. Der in der Vorhalle aufwartende kaiserliche Vermerker
Yin-hoen, der Beaufsichtiger des Vorstehers der Pferde
von der Leibwache zur Rechten, und -bfa Lu-sehi erhielten
den Auftrag, sich im Inneren ins Einvernehmen zu setzen.
Das Unternehmen war der Ausführung nahe. Sün-sieu
kannte jedoch den hellen Verstand des Nachfolgers. Derselbe
würde, in den östlichen Palast zurückgekehrt, mit weisen
Männern die Lenkung berathen und auf sich selbst aufmerksam
sein. Man würde dann seine Absicht nicht erreichen. Er
sprach daher nochmals mit Liin und sagte: Der Nachfolger ist
ein harter und heftiger Mann, er lässt sich nicht in besonderen
Dingen erbitten. Der glänzende Gebieter weiht seine Dienste
der Kaiserin von dem Geschlechte Ku. Um die Zeit meinen
Alle in ihrer Berathung, dass der Gebieter ein Anhänger des
Geschlechtes Ku sei. Wollte er auch jetzt grosse Verdienste
um den Nachfolger begründen, der Nachfolger hegt lang
genährten Groll, er lässt gewiss dem glänzenden Gebieter
keine Belohnung zu Theil werden. Man wird sagen, du
dringest auf die Hoffnung der hundert Geschlechter, du seist
wankelmüthig, um nur der Schuld zu entkommen. Hierdurch
beschleunigst du das Unglück. Wenn man die Sache einst
weilen lässig betreibt, tödtet die Kaiserin von dem Geschlechte
Ku gewiss den Nachfolger. Wenn du sie dann erst absetzest
und tödtest, den Nachfolger rächest, so genügt dieses eben
falls, um Verdienste zu erwerben. Warum sollte man sich
darauf beschränken, einzig dem Unglück zu entkommen?
Ltin befolgte dieses. Sün-sieu liess jetzt den Anschlag in
geringem Grade ruchtbar werden und bewerkstelligte, dass Ku-
mi und dessen Genossen Einiges davon hörten. Lü und Sün-
sieu riethen dabei Ku-mi und dessen Genossen, den Nachfolger
bei Zeiten zu tödten, um der Hoffnung der Menge ein Ende
zu machen.
Als der Nachfolger bereits getödtet war, gingen Liin und
Sün-sieu in dem Anschläge noch weiter. Allein Hiii-tschao
und Sse-ma-ya fürchteten das spätere Unheil und wollten, dass