Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 7. Band, (Jahrgang 1851)

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Megenberg’s Uebersetzung. 
aus man die gegenwärtigen speram 
macht, von Künsten die ain ebenpiid 
ist der himlisclien runden grozz. 
In dem dritten haubtstuclc wellen 
wir sagen von dem aufgang vnd von 
dem vntervallen der zwelf liimelzei- 
elien vnd von der endrüg der tag 
vnd der nacht von der zal der wo- 
nug auf erden vnd von derselben 
andrüg. 
In dem vierden haubtstuck wellen 
Avir sagen von denltraizzen A nd von 
den ringen der planeten oder der 
aigcnlaufflgen stern vnd von d’rsel- 
ben lauft' vnd von irem schein ge- 
prechen. 
Was Spera sey, cetru, aclis, bimel 
spitz vnd auz yie viel speren die 
Avelt geordet sey. . . . 
Euclides der meyster beschreibt 
vns was spera sey vnd spricht spera 
ist ain gank ainer vmbuert ains hal 
ben kraizz, die vest vnd eben slat 
an ire mittelmäzzigen leng vnd die 
man als lang vmb lüert pis sie wider 
kumpt in die slat irs anuangs. . 
Schluss: vnd heysst der Regler 
dar vmb daz gcleich ist aine Regel 
oben prait vnd vnten spitzig. Amen. 
Heinrogel’s Text. 
Circkeln, daraus die gegenwertige 
materliche Splieer, die dann ein 
ebenpiid ist der hymelischen runden 
gross zusamen gesatzt, innerlich 
verstanden Avirt. 
In dem dritten haubt stuck, wo! 
wir sagen von dem auftgangk vnd 
vnderganglt der zAvelff Z aichen, vnnd 
von der enderug der tage vn nacht 
die do geschieht auss Avonug in man 
chen gegenten des erdtriclis , Vnd 
von der austeyllung der wonung des 
erdtriclis. In dem vierdten haubt 
stuck, wöll Avir sagen von den Kreys- 
sen vnd bewegung der Planeten, 
oder aygen lcufftigen stern. Vnd von 
vrsacli der gcbrechung der schein 
oder finsterniss. 
Erst Capitel, oder vnderscheyd 
des ersten haubt stuck , was ein 
Splieer sey. 
Darumb die Splieer vö dem magi- 
stro Euclides Avirt also beschrifte. 
Sphera ist ein gäck einer vmbverte 
oder vmbtragung eines halben kreyss, 
die fest vnd eben steet, an ir mittel 
massigen leng, vnnd die man also 
lang vmblürt, biss sie Avider kumpt 
n die stat ires anfangs. 
Nach dieser Probe, glaube ich, bedarf es wohl keines weitern 
lieAveises für meine oben ausgesprochene Behauptung. Nichts desto 
weniger will ich auch noch Heinfogel’s gereimte Vorrede hersetzen, 
erstens Aveil sie sonst noch nirgends gedruckt ist, und weil sie 
Megenberg’s Autorschaft wenn auch nicht förmlich anerkennt so 
doch verhüllt durchblickeu lässt. Fast möchte man bei ihrem Vf. 
die geheime Absicht vermuthen, sich das Werk eines längst verges 
senen Vorgängers zueignen, und als dessen Urheber gelten zu 
wollen. Damit aber dieses möglich sei und um sich vor allliilligen 
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