Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 79. Band, (Jahrgang 1875)

Alcrünstudien. 
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Unter dieser Nummer finden wir Y auch in dem Handschriften 
katalog, welchen der Ensdorfer Benedictiner Anselm Desing 
im vorigen Jahrhunderte anlegte. 1 Wollen wir Y weiter zurück 
verfolgen, so entgeht uns allerdings das eine Merkmal, an dem 
die Mehrzahl der älteren Manuscripte des Salzburger Dom- 
capitels erkenntlich ist, nämlich der Einband des 15. Jahr 
hunderts (S. 486), indem Y in Wien einen neuen Einband 
erhielt. Aber Y trägt andere Kennzeichen, dass er im J. 1433 
dieser Bibliothek angehörte. Als nämlich damals die Bibliothek 
neu geordnet und die Codices beschrieben und signirt wurden, 
wurden ziemlich ausführliche Inhaltsangaben verfasst und von 
ein und derselben Hand einerseits in einen Katalog und an 
dererseits in die Handschriften, wo möglich auf deren erste 
Seite, sonst auf die Vorsetzblätter eingetragen. 2 In Y lautet 
diese Notiz: hic sunt rescripti libri in hoc volumine contenti: 
primo epistole quedam Albini; secundo orthogravia brevis; 
angegeben: so Froben 2, 562, wo aber der Zusatz: nbi subiunctae ha- 
bentur epistolae Alcuini LIII ad Arnonem zu berichtigen ist. — Gele 
gentlich der Ablieferung der von Salzburg nach Wien gekommenen 
Handschriften an die Hofbibliothek wurde ein Verzeichniss (jetzt, in den 
Currentacten des Haus-, Hof- und Staatsarchivs) aufgesetzt. Die einzel 
nen Handschriften sind da aber so oberflächlich bezeichnet, dass es nicht 
möglich ist, sie mit Sicherheit wiederzuerkennen. Unter Nr. 355 kommen 
wohl Albini epistolae in 4° vor, aber damit kann weder Y noch Z ge 
meint sein. 
1 Pertz, Archiv 3, 101. — Das Original jetzt in München Cod. bav. cat. 
16. Mittheilungen aus demselben verdanke ich der Güte von Rockinger.— 
Ich kenne noch zwei Kataloge derselben Bibliothek von 1587 und 
von circa 1700 in dem Archiv der Landesregierung zu Salzburg, über 
gehe aber ihre Angaben als minder werthvoll für die Geschichte der 
hier zu besprechenden Codices. 
2 In der Einleitung zu diesem Katalog, jetzt im Germanischen Museum in 
Nürnberg, Cod. 8743 (s. Anzeiger für Kunde deutscher Vorzeit, 1858, 
Sp. 202, und 1872, Sp. 12) heisst es: Sub . . . D. Johanne archiepiscopo 
Salczburgensi (Johann II. Reysperger 1429—1441) . . . qui, cum adhuc 
esset maioris ecclesie prepositus, librariam ... de novo construxit et 
maiorem partem librorum illigari fecit ac ornavit, venerabiles domini N 
et N maioris ecclesie Salczburgensis canonici, cooperante ipsis V. V. D. 
Johanne Holveld arcium magistro, recollegerunt reformaverunt ordina- 
verunt intitulaverunt et registraverunt volumina librarie capit.uli ecclesie 
s. Rudperti etc. — Y ist hier als Cod. 160 verzeichnet. 
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