Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 78. Band, (Jahrgang 1874)

Darlegungen aus der Geschichte und Geographie Corea'«. 
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Gesandten nach Japan zu geleiten. Der damalige König von 
Corea hiess ^ Yuen-thsung-tschl. Dieser hielt die 
Gesandten bis zum folgenden Jahre hin und bewog sie, in die 
Heimath mit der Meldung zurückzukehren, dass die Ueber- 
fahrt nach Japan unmöglich sei. Als Kublai Khan im Jahre 
1267 nochmals die Gesandten schickte, liess sie der König von 
Corea noch einmal die Rückreise antreten und ein Schreiben 
mitnehmen, in welchem, von der Anbahnung des Verkehrs mit 
Japan abgerathen wurde. Erst auf die Kriegsdrohung von Seite 
des Mongolenherrsehers geleitete Corea die beiden Gesandten. 
Dieselben landeten, in Begleitung eines coreanischon Gesandten, 
in dem auf den ersten Monat des Jahres 1268 folgenden Schalt 
monate in der Bucht von Tsuku-si. 
± ¥ j^J- Da-zai-fu ,Sammelhaus des grossen Vor 
gesetzten', in Japan eine ungewöhnliche Zusammensetzung für 
Ortsnamen, wurde von dem Verfasser dieses Aufsatzes in Ueber- 
setzung und nicht mit Lauten wiedergegeben. Das Letztere 
wäre vielleicht besser gewesen, jedoch kommt es vor, dass die 
Gesandten daselbst in dem Sammelhause des Vorgesetzten 
(jflj 1 ) ihre Meldung Vorbringen, woraus folgt, dass der 
Name ursprünglich ein Amtsge'bäude bezeichnet. Der Ort liegt 
in Tsiku-zen und hiess später B » Nisi-no mijako, die 
Hauptstadt des Westens. 
An dem Hofe von Mijako hatte man bereits ein Antwort 
schreiben für den Mongolenherrscher verfasst und die Rein 
schrift durch den Reichsminister Tsune-tomo, der ein geschickter 
Schreiber war, verfertigen lassen. Man schickte es nach Kama 
kura und fragte um Rath. Toki-mune, Inhaber der Macht und 
Statthalter von Sagami, erklärte unter Angabe von Gründen, 
dass man das Schreiben nicht beantworten solle. Sämmtliche 
Würdenträger des Hofes waren hiermit einverstanden und es 
ward dem in Da-zai-fu die Stelle eines Sa-je-mon-zeo beklei 
denden Kage-suke die Weisung ertheilt, die Gesandten fort 
zuschicken. Diese hatten unterdessen während der langen 
Zeit ihres Wartens die Gegend ausgekundschaftet und segelten 
endlich ab. 
Das mitgetheilte Schreiben des Mongolenherrschers, in 
welchem er Biindniss und Freundschaft anträgt, stimmt mit dem
	        
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