Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 77. Band, (Jahrgang 1874)

Die Theologie des Baclija ihn Pakuda. 
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die Glaubenslehren, das Buch über die Wurzeln der Religion, 1 
das Buch Mokammez 2 und ähnliche Werke. Wenn auch Baclija 
nicht sagt, dass er diese Leistungen für sein Werk benützt 
habe, so lässt es sich doch annehmen, dass er unter dem Ein 
flüsse der ihm bekannten philosophischen Werke seiner Vor 
gänger, denn nur von diesen kann hier die Rede sein, werde 
gestanden haben, dass also die von ihm genannten Bücher der 
dritten Art seine jüdischen Quellen gewesen sein mochten, wie 
es sich auch in der Tliat für Saadias und Mokammez wird er 
weisen lassen. 
Die Nichterwähnung Salomon ibn Gabirols in dieser 
Aufzählung philosophischer Quellen erscheint sofort auffällig. 
Wenn wir aber die Verschweigung seiner philosophischen 
Leistungen aus irgend einem Grunde 3 erklären könnten, so 
erhält die Nichterwähnung Gabirols alsbald eine nicht wegzu- 
1 Schmiedl (Frankel’s Mtsch. 1861. S. 184) nimmt an, dass liier das 
Muhtawi Josef al-Basirs (Frankl, ein mu’tazilitischer Kaläm S. 7) ge 
meint sei, da am »Schlüsse desselben der Ansdruck Vorkommen soll: 
pm '“lpy b:} ’inna irba mpn niÖ'JW'D obwi. Einen Anhaltspunkt für 
diese Vermutlmng kann man aus der Vergleichung des von diesem 
Werke Bekannten mit der Lehre Bachjas nicht ermitteln. Mit mehr 
Grund, wie es scheint, vermuthet Steinschneider, dass mn ‘’tEHtP auf das 
Werk Samuel ihn Cliofni’s sich beziehe (Catal. Leyden S. 108; Cat. 
Bodl. 2164), das den Titel führte 
Vrgl. Fürst, Ztsch. der d. m. Ges. XX, 202. 
muthung gewinnt eine bedeutende Stütze an dem Umstande, dass auch 
Jelmda Barcelloni Saadias, Samuel ibn Chofni und Mokammez nebeneinan 
der anführt (Orient 1847 Lb. S. 618 —619) und daäs in dem Werke 
dieses Gaons dem Titel zufolge wirklich ,Widerlegung und philoso 
phische Begründung 1 , wie Baclija von den drei Werken aussagt, vertreten 
gewesen zu sein scheint. 
2 Dass das Buch des David al-Mokammez seinen Namen trug, pttpüfl 1SD 
also nicht Buch des Mokammez, sondern das ,Bucli Mokammez* zu über 
setzen ist, berichtet Jedaja Penini in seinem mf?2C3nnn ZDD» vrgl. Munk, 
Melanges 475 Anm. lieber den Mann und sein Werk s. Munk a. a. O. 
474—476 und Fürst, Orient 1847 Lb. S. 644—648. 
3 Man darf in der Tliat nicht ganz übersehen, dass Baclija neben diesen 
drei Werken auch noch von ,ähnlichen* spricht. Uebrigens hat die Philo 
sophie Gabirols unter den Juden sich keiner sonderlichen Beliebtheit er 
freut, wie aus den bitteren Aeusserungen Abraham ibn Dauds deutlich 
hervorgeht, vrgl. über diesen Punkt Munk a. a. O. 268—274. 
Sitzmigsher. d. phil.-hist. CI. LXXVII. Bd. I. Hft. 13 
Steinschneiders Ver-
	        
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