Briefe von Hoffmann von Fallersleben und Horiz Haupt an Ferd. Wolf. 169
Lais 1 ist jederzeit willkommen und geht allem andern
Stoffe vor. sehr gerne werde ich lithographierte beilagen hin
zugeben. Sie haben überhaupt in allem freie hand, in art der
behandlung, umfang und zeit, nur kann ich ,ein je eher je
lieber' nicht ganz unterdrücken.
An Wright schreibe ich in den nächsten Wochen, schrei
ben Sie ihm eher, so entschuldigen Sie mich ja vorläufig, ich
werde nun mit frischem sinne alle Verbindungen und arbeiten
wieder anknüpfen, ich hoffe auf einen arbeitsamen aber frohen
winter. der Gratius wird in den nächsten Wochen gedruckt;
dann folgt der Erec.
Wegen des Erec hat Basse an mich geschrieben und mir
vorgeschlagen, meine ausgabe seiner bibliotliek 2 einzuverleiben,
zugleich thut er als habe er bereits abschrift der hs. ich habe
aber weder die geringste lust meine arbeit unter seinen wüst
zu stecken und glaube, dass er keineswegs abschrift hat, son
dern nur bei mir auf den Strauch schlägt, wenn ich es nun
noch einigermasfen wagen darf, Ihre güte anzusprechen, so
bitte ich Sie angelegentlich, sich bei unserm freunde Bergmann
zu erkundigen, ob Basse wirklich copie erlangt hat, vielleicht
durch den ganz windigen und philologisch unwissenden Idaltaus.
hat Basse noch keine abschrift, so bitte ich inständig, wenn
es irgend möglich ist, die (von der wiener censurbehörde) | ge
nehmigte ausgabe mir zu reservieren.
Ich werde gewiss alle kraft aufbieten, damit niemand die
güte, mit der mir die herausgabe des Erec anvertraut wurde,
bereue.
Michel wird gewiss mich mit dem französischem] ge
dieht nicht sitzen lassen, damit er durch mistrauen sich
nicht verletzt fühle, bitte ich ihm den Wechsel ohne
alles bedenken zu senden. Das pariser haus ist übri
gens gut.
An den romfahrer Kopitar schreibe ich morgen, grüssen
Sie ihn indess und wünschen Sie ihm in meinem namen glück
zur göttinger ehre.
1 Siehe die Anm. 1 zu S. 162.
2 Del- in Quedlinburg seit 1835 erscheinenden Bibliothek der gesummten
deutschen Nationalliteratur,