Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 73. Band, (Jahrgang 1873)

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Pfizmaier. Ueber die Schriften des Kaisers des Weu-tschang. 
entfesseln Kampf und Streit. Die Namen der Ordnungen sind 
bei dem Wen-tschang aufgenommen. Es ist mein Wunsch, 
zu waschen des Alltäglichen Wurzel und zu offenbaren des 
Höchstweisen Herz. 
Zusatz: Hie kostbare Unterweisung des grossen Kaisers der 
östlichen Berghohe über das sich herum drehende Leben. 
Himmel und Erde sind ohne Selbstsucht, das göttliche 
Licht untersucht wie ein Spiegel. Es empfängt kein Opfer, 
und es sendet Segen herab. Man verfehlt sich nicht in den 
Gebräuchen, und es sendet Unglück herab. Ein Mensch, der 
Macht besitzt, darf sie nicht benützen bis zu Ende. Wer 
Segen besitzt, darf ihn nicht empfangen bis zu Ende. Wer 
arm und elend ist, darf nicht berückt werden bis zu Ende. 
Bei diesen drei Dingen dreht sich das Schicksal des Himmels 
im Kreise. Es vollendet den Umlauf und fängt von Neuem 
an. Wenn man daher einen Tag Gutes thut, ist der Segen 
zwar noch nicht gekommen , aber das Unglück hält sich fern. 
Wenn man einen Tag Böses thut, ist das Unglück zwar noch 
nicht gekommen, aber der Segen hält sich fern. Der Mensch, 
der Gutes thut, ist gleich den Pflanzen des Gartens im Früh 
ling. Man sieht nicht wie sie wachsen, sie haben aber täglich 
eine Zunahme. Der Mensch, der Böses thut, ist gleich dem 
Steine, mit dem man die Schwerter schleift. Man sieht nicht 
wie er abgenützt wird, er hat aber täglich eine Abnahme. 
Wer Menschen schadet, sich selbst Vortheil bringt, soll da 
durch sehr gewarnt sein. 
Gutes von der Schwere einer Feder, für die Menschen 
ist es ein Mittel. Böses von der Schwere einer Feder, man 
ermahnt die Menschen, es nicht zu thun. Kleider und Speise 
nach Verhältniss, von selbst ist es eine Freude. Das man 
berechnet, welches Lebensloos ist es? Die man fragt, welche 
Wahrsagung ist es? Die Menschen betrügen, ist Unglück. 
Den Menschen Wohlthaten erweisen, ist Glück. Die Netze des 
Himmels sind grossartig, das Entsprechende der Vergeltung 
ist schnell. Man untersuche und höre auf meine Worte, die 
göttlichen Menschen spiegeln sich und unterwerfen sich.
	        
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