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Goldziher.
Schullehrer sich zur Säfi'itischen Secte bekenne. Allerdings
war dies kein so horrender Zwang; denn wie bekannt, war
es ein Leichtes von einer jeden der vier orthodoxen Secten
zu jeder beliebigen Anderen überzutreten. So wird uns auch
gerade betreffs der in Kede stehenden Professur berichtet, dass
Ibn-ad-Dahhän-al-Wagih, welcher früher bereits eine
Wendung von seinem ursprünglichen Hanbalisinus, zur Secte
des Abu Hanifa machte, der Erlangung dieses grammatischen
Lehrstuhles zu Liebe nun auch den Abu Hanifa abschwor
um es mit der safi'itischen Seligkeit zu versuchen. Diese
Manteldreherei brachte ihm und der Literatur der satirischen
Poesie ein allerliebstes Gedichtchen des Abu-l-Barakät at-
Tekriri ein. 1 — Von as-Sujüti erfahren wir ferner, 2 dass
die religiöse Pietät in älteren Zeiten einen grossen Einfluss
auf die Objecte der arabischen Philologie ausübte. So berichtet
er von al-Asma'i, dass ihn religiöse Pietät abhielt, sich an
die Erläuterung des Korans zu machen, und dass er auch von
dem sonstigen arabischen Sprachschätze Nichts zu erklären
wagte, was Analogien oder etymologische Begründung im Koran
oder der Tradition hat. — Ein specielles Beispiel solcher reli
giöser Pietät in rein grammatischen Dingen ist Folgendes; az-
Zamachsari bespricht in seinen Korancommentar die gram-
matische Form der Gottesnamen: I und meint
ersteres sei aus ebenso wie aus
uy 14 : aus Alu;, letzteres sei J-yxi derselben Wurzel und
vergleicht die Formen (jAjvx; damit. Diese unschuldige
grammatische Deduction bietet nun dem frommen Imam
al-Bulkeinl 3 Stoff zu vier wuchtigen Einwendungen, unter
1 Ibn Challikän Bd. VI p. \♦ Nr. 565.
* Hschr. der Leidener Bibliothek cod. Warner. Nr. 474 (39) Bl. 5 recto