Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 71. Band, (Jahrgang 1872)

35fl Keuiior. Ueber eine griechische Inschrift aus Erythrao. 
Die Schreibweise ist gerade nicht, flüchtig zu nennen, 
sie ist aber auch nicht vollkommen genau; hie und da weichen 
die Reihen der Buchstaben von den sehr fein vorgerissenen 
Zeilen ab, so dass sie bald auf diesen letzteren selbst stehen, 
bald die Zeilenlinie zwischen je zwei Buchstabenzeilen in der 
Mitte sichtbar wird; auch bilden die Anfangsbuchstaben der 
einzelnen Zeilen keine vollkommen reine Columne, sie stehen 
nicht immer einer über den andern, sondern springen häufig 
vor, dann bleiben sie wieder zurück. Dies geschieht rein zu 
fällig und allmählich, nicht etwa so, als sollten durch das 
Vorspringen des Anfangsbuchstaben einzelne Absätze besonders 
markiert werden. Hie und da sind die Kanten ausgebrochen, 
nicht aber blos in Folge späterer Beschädigungen des Steines, 
sondern sie waren auch schon ursprünglich schartig, wie schon 
der Umstand beweist, dass die Buchstabenreihe, wo ein solcher 
Bruch erscheint, nicht bis ans Ende der Zeile hiijausgeführt 
ist, sondern vor der beschädigten Stelle abbricht und in die 
folgende Zeile übergeht, ohne dass ein Buchstabe fehlt. 1 Auch 
sind einzelne Endbuchstaben in die alten Brüche hineingemeis- 
selt, wie in Z. 6, 15, 29, 51. Nur in Z. 44 ist eine spätere 
Beschädigung zu vermuthen, hier fehlen in der That einige 
Buchstaben. Die Eintheilung der anzubringenden Schrift ist 
nicht völlig gleich; im oberen Theile stehen die Buchstaben 
weiter, im unteren gedrängter. Endlich ist zu bemerken, dass 
auch fehlerhafte Schreibungen Vorkommen, so in Z. 14 
-TE<t>ANQ0EIEN statt 1TE<1>ANÜ0EII1, in Z. 31 E1IAINH2AI statt 
EITAINEHAI, in Z. 34 KAI statt KAI und in Z. 50 EMd'AMXAI 
TM statt E. TA. 
1 So namentlich an den Enden der Zeilen 43 n. 45. 
i
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.