Summa Decreti Lipsiensis.
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Fol. 255 b nicht eine ganze Spalte erhalten; es wird nur der
Inhalt der Distinctionen angegeben.
Betrachtet man den Umfang, welchen der Apparat zu den
einzelnen Theilen einnimmt, so ist, wie bei Job. Faventinus
und den meisten Aeltern der Pars I. etwas mehr als ein Drittel
zugewiesen, der P. II. etwas über die Hälfte, dem Eherechte
etwas über ein Siebentel (Joh. Fav. */ 8 ), der P. III. etwas
über ein Fünfzehntel, während Joh. Fav. ihr mir l / 4 „ einräumt.
4.
Fassen wir den Charakter des Apparates ins Auge, so
darf man zunächst sagen, dass er zur Summa des Johannes
von Faenza in einem ähnlichen Verhältnisse steht, wie diese
zu den Summen des Stephan von Tournay und Rufinus.
Wie Johannes diese beiden, am meisten Stephan, so sehr be
nutzt hat, dass er durchgehends sein Werk denselben wört
lich entnommen hat, indem er bald ganze Partien abschreibt,
bald mit der Aufnahme von Sätzen aus ihnen abwechselt ', in
gleicher Weise verfährt diese Summe. Sie entnimmt ganze
Materien wörtlich aus der des Johannes, insbesondere jene,
welche allgemeine Erörterungen enthalten, z. B. die über Pro
zess C. II. q. 1., Dispensen C. II. q. 7., Infamie II. q. 4.,
Appellation, Arten der Sachen, Präscription, Patronat, Sacrileg,
die Einleitung zum Eherecht, die Theorie über die Berechnung
der Verwandtschaft und Schwägerschaft, welche 6 Spalten
(Fol. 258 b —260") füllt, die Theorie über die Materie der Sa-
cramente zu C. 27. q. 2., die Erklärung des arbor cons. et aff.
u. dgl. in. Ebenso sind unzählige Erklärungen einzelner Ca-
pitel wörtlich aufgenommen. Man darf daher behaupten: was
nach irgend einer Richtung in der Summa des Johannes von
Bedeutung ist, hat er entnommen, so dass jene durch diese
ziemlich ersetzt wird. Man könnte aber im Hinblicke auf die
späteren Erörterungen und den bald hervorzuhebenden Um
stand, dass er Johannes so oft anführt, anzunehmen versucht
sein, er habe Rutin und Stephan unmittelbar in ähnlicher
1 Dies hat zuerst liervorgehoben Maasscn Paucapalea S. 14; s. auch
meine Reclitshandscliriften S. 586. Wie selten Johannes seine Quelle
angibt, beweisen die von mir a. a. 0. nachgewiesenen Citate.