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weitgehende Folgerungen aus ihnen abzuleiten, desto mehr
scheint es Pflicht und Aufgabe des Philologen, den thatsäch-
lichen Umfang und die Bedingungen derselben zu bestimmen.
Die folgenden Untersuchungen behandeln nur den einen Punkt,
die Verlängerung kurzer Schlusssilben im Homerischen Verse,
welcher, auf einen kleineren Kreis von Fällen beschränkt, einige
sichere Resultate zu liefern verspricht. Ob diese bedeutend
genug erscheinen und eine erneute Behandlung des Gegen
standes von meiner Seite entschuldigen, das mögen die folgen
den Blätter entscheiden. Dass aber eine erneute Untersuchung
durchaus berechtigt ist, das wird ein Blick auf die mir be
kannten Behandlungen der Frage darthun.
Abgesehen von gelegentlichen Bemerkungen der Homer
interpreten (z. B. Clarke’s zu A 51) hat zuerst G. Hermann
in seinen metrischen Arbeiten (EDM. p. 42 ff.) und ausführ
licher in der Schrift de aetate scriptons Argonauticorum (Or-
phica II. p. 697 f.) die Längungen im Homerischen Verse
besprochen. In dem Capitol derselben: de productione brevium
syllabanim ob caesuram ist es ihm hauptsächlich darum zu
thun, für ähnliche Licenzen späterer Epiker die gleichen Fälle
des altepischen Verses zusammenzubringen, also um Constati-
rung des Thatsächlichen in bestimmt abgegrenztem Umfang;
eine Erklärung dieser Erscheinungen lag fern. Die Elemente!
doctrinae metricae deuten wenigstens eine solche an (p. 43, 45,
56, 60); aber nicht in dem etymologischen Ursprünge der
Form und dos Wortes wird dieselbe gesucht, sondern theils
in der leichten Verdoppelung der Liquiden, besonders aber in
dem Accent, dem kraftvollen Ansetzen der Stimme am Vcrs-
anfang und in der Interpunction. Dem metrischen Bedürfniss
wird an der Verlängerung ein bescheidener Anthcil einge
räumt, nur in Wortformen wie äOävatsc aTiovssaOa'., die sonst
für das daktylische Maass unbrauchbar waren. Nichts als eine
nur etwas eingehendere Entwickelung dieser Gesichtspunkte
ist es, welche F. Spitzner (De versu Graecorum lieroico, Leip
zig 1816) seinem durch fleissige Sammlung ausgezeichneten,
noch heute brauchbaren 2. Capitel: de syllabarum brevium in
Homericis carminibus productione (p. 14 ff.) vorausschickt. Was
Hermann erlässlich war, unter diese Gesichtspunkte die Masse
der Fälle einzureihen und den nicht eben unbedeutenden Rest,