Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 68. Band, (Jahrgang 1871)

Beiträge aus dem Rg-Yeda. 
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des und Handlung sich von einander ablieben, sind liier alle 
Wörter gleichmässig betont. 
Der Unterschied zwischen Verbum finitum und infinitum 
ist fliessend. S. Der Infinitiv in den Veden von Ludwig; 1871 
Prag. 
Das sogenannte Infinitum ist nichts anderes als ein Relativ 
satz, der entweder epithetisch zu fassen ist, oder in welchem 
das Verbum sich nicht einfach auf die Bezeichnung der Thätig- 
keit beschränkt, sondern Elemente des Wunsches oder der 
Voraussetzung einscliliesst und emphatisch zu fassen ist. Eine 
sorgfältige Untersuchung der Fälle, wo das Verbum finitum 
wirklich prädicativ verwendet ist, wird ergeben, dass die lebende 
Sprache — und es scheint, dass die vorliegende Accentuation ohne 
jeden Vorbedacht gemacht, sich eben nur zur Aufgabe stellte, 
ein treuer Reflex derselben zu sein — sich eben nicht von for- 
inativen Elementen beherrschen liess, sondern umgekehrt die 
logische Nothwendigkeit walten liess, die nach dem Verhält- 
niss der Unterordnung oder Hervorhebung den Ton dämpfte 
oder hob. Gleichwohl ist nicht zu leugnen, dass die Bildung der 
Sprache selbst sich dem logischen ganz anzubequemen suchte 
und eine Beschränkung gewisser Formen auf bestimmte Ver 
hältnisse mit sich brachte. Doch wäre es unrichtig, die Re 
sultate dieser Entwickelung, welche von den Grammatikern 
aufgenommen und befestigt wurden, auch in ältere Texte hin 
einzutragen. Man sollte demnach eigentlich von der Betonung 
des Verbum und nicht des Verbum finitum handeln, doch die 
Ueberzeugung, dass es sich hier nur um eine willkürliche 
Unterscheidung handle, drängte sich mir erst im Laufe der 
Untersuchung auf; der Gebrauch des Imperativs ist dafür ein 
schlagender Beweis. 
Ich citire da, was sich im Rk. findet, folgt aus dem 
Atharva Veda 1. 20. 1., doch vgl. Taittiriya Brähmana 3, 
7. 5. 12. 
ddärasrd bhavatu deva soma 
asmin yajne maruto mrdäta nah 
Kein Unfall wird uns zustossen, wenn ihr o Maruts bei 
diesem Opfer uns euch gnädig erweiset. 
3. 23. 5. vinditsva tvdm putrdm näri yastübliyam 
gdindsachamu tdsmäi tvdm bliava.
	        
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