Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 66. Band, (Jahrgang 1870)

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spräche; allein sowohl die spanische, als auch die französische Aus 
sprache sind dem Genius der baskischen Sprache fremd und die 
labourdinische neigt sich am meisten zu einem erweichten d hin °). 
Was sodann das 
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anbetrifft, so ist dies ein dem Baskischen fremder Buchstabe und 
kann daher in jeder Hinsicht entbehrt werden. Als Consonant nimmt 
das weich auszusprechende b selbst da die Stelle des v ein, wo aus 
etymologischen Gründen bei fremden Namen und Wörtern in der 
Schreibweise das v beibehalten worden ist 7 ); als Vokal ist v nur 
eine andere Form für u. Im transpyrenäischen Baskenlande hat sich 
das v, wohl unter dem Einflüsse des Spanischen, als ein Halbvokal 
erhalten. In denjenigen Fällen nämlich, wo das u zwischen zwei 
anderen Vokalen zu stehen kommt, tritt v an seine Stelle; z. B in 
dem Grusse gau on „gute Nacht“ schreibt man gav ow 8 ); hier 
verwandelt sich u vermuthlich auf Grund des Hiatus, obschon das 
Baskische nicht sehr empfindlich gegen diesen ist, in einen haib- 
vokalischen Laut, der in der Aussprache wohl auch dem weichen b 
nahekommt. 
0. 
Der Spiritus asper H. 
Der Buchstabe h hat im Baskischen durchaus die Bedeutung 
des Spiritus asper. Er findet sich vorzüglich nur in den französisch- 
baskischen Dialekten; in den spanischen fehlt er zwar nicht ganz, 
wird aber doch meistens nicht ausgesprochen i); dieser Umstand 
verleiht hier der Sprache, besonders im Munde der Frauen, eine 
besondere Sanftheit 3 ). Diesseits der Pyrenäen kommt dieser Spiritus 
asper nicht blos im Anlaute, sondern auch im Inlaute vor; es wird 
daher nicht blos hatsa gleich araa gesprochen, sondern auch phazeo 
(Ostern) lautet jz-ä&o, sinhestea (Glaube) tjiv-sarea. Das h auch 
6 ) Vgl. oben S. 29. 
7 ) Chaho, a. a. 0. p. 4. 8. 
s ) van Eyss, Essai p. 11. — Chaho, a. a. 0. p. 11. 12. 
1 ) van Eyss, Essai p. 5. 
2 ) Chaho, a. a. 0. p. 11.
	        
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