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spräche; allein sowohl die spanische, als auch die französische Aus
sprache sind dem Genius der baskischen Sprache fremd und die
labourdinische neigt sich am meisten zu einem erweichten d hin °).
Was sodann das
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anbetrifft, so ist dies ein dem Baskischen fremder Buchstabe und
kann daher in jeder Hinsicht entbehrt werden. Als Consonant nimmt
das weich auszusprechende b selbst da die Stelle des v ein, wo aus
etymologischen Gründen bei fremden Namen und Wörtern in der
Schreibweise das v beibehalten worden ist 7 ); als Vokal ist v nur
eine andere Form für u. Im transpyrenäischen Baskenlande hat sich
das v, wohl unter dem Einflüsse des Spanischen, als ein Halbvokal
erhalten. In denjenigen Fällen nämlich, wo das u zwischen zwei
anderen Vokalen zu stehen kommt, tritt v an seine Stelle; z. B in
dem Grusse gau on „gute Nacht“ schreibt man gav ow 8 ); hier
verwandelt sich u vermuthlich auf Grund des Hiatus, obschon das
Baskische nicht sehr empfindlich gegen diesen ist, in einen haib-
vokalischen Laut, der in der Aussprache wohl auch dem weichen b
nahekommt.
0.
Der Spiritus asper H.
Der Buchstabe h hat im Baskischen durchaus die Bedeutung
des Spiritus asper. Er findet sich vorzüglich nur in den französisch-
baskischen Dialekten; in den spanischen fehlt er zwar nicht ganz,
wird aber doch meistens nicht ausgesprochen i); dieser Umstand
verleiht hier der Sprache, besonders im Munde der Frauen, eine
besondere Sanftheit 3 ). Diesseits der Pyrenäen kommt dieser Spiritus
asper nicht blos im Anlaute, sondern auch im Inlaute vor; es wird
daher nicht blos hatsa gleich araa gesprochen, sondern auch phazeo
(Ostern) lautet jz-ä&o, sinhestea (Glaube) tjiv-sarea. Das h auch
6 ) Vgl. oben S. 29.
7 ) Chaho, a. a. 0. p. 4. 8.
s ) van Eyss, Essai p. 11. — Chaho, a. a. 0. p. 11. 12.
1 ) van Eyss, Essai p. 5.
2 ) Chaho, a. a. 0. p. 11.