Phillips, Über das iberische Alphabet..
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Über das iberische Alphabet*).
Von dem w. M. Hofrath Phillips.
I.
Veranlassung zu dieser Abhandlung.
Auf einer Reise, welche der Verfasser dieser Abhandlung vor
dritthalb Jahren durch das südliche Frankreich machte, spielte ihm
der Zufall, wenn es überhaupt einen solchen gibt, zu Biarritz ein
baskisches Gebetbuch in die Hand; dasselbe führte den Titel;
„Exercitio ispirituala bere salbamendua eguin nahi duten Guiristino-
ent§at lagunt^a handitacoa; edicione berria. Bayonan. 18671)“. Ein
flüchtiger Blick auf die darin enthaltene lauretanische Litanei lehrte
*) Der Abdruck der fünf Abhandlungen über die iberische und baskische Sprache,
welche der Verfasser in den Monaten Januar, Februar, April, Mai und Juli d. J. der
k. Akademie vorgelegt hat, ist durch die erforderliche typographische Ausstattung
mit iberischen Buchstaben verzögert worden. Unterdessen sind über jene Gegen
stände in Frankreich mehrere hierauf bezügliche Werke und Abhandlungen erschienen,
welche entweder gar nicht oder doch nur theil weise haben benützt werden können. Es
gehören dahin insbesondere Ga rat, Origines des Basques de France et d’Espagne,
Blade, Etudes sur l’origine des Basques, Cor di er, de Torganisation de la
famille chez les Basques, Fabre, Dictionnaire frangais-basque und verschiedene
Aufsätze von Vinson in der Revue de Linguistique et de philologie comparee.
Man muss es sich daher Vorbehalten, bei anderer Gelegenheit auf diese Schriften
eingehender zurückzukommen (4. August).
1 ) D. h.: Zur grossen Hülfe für Christen, welche das Verlangen haben, ihr Heil zu
wirken; neue Ausgabe, Bayonne 1867. Was den Namen dieser Stadt anbetrifft, so
ist bai ein baskisches Wort, welches in viele andere Sprachen, zunächst in das
Spanische in der Form bahia übergegangen ist. Auch Diez, Wörterbuch S. 38.
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