Die Taolehre von den wahren Menschen und den Unsterblichen. 261 
zwei Rollen eines sehlichten Buches und sprach: Wer dieses liest, 
spaltet das Zweifelhafte. Zeige es keinem unwürdigen Menschen. — 
Der Fürst verschwand später als Unsterblicher. 
Hoang-tse-yang kannte in seiner Jugend den Weg des langen 
Lehens. Er verbarg sich in dem Gebirge Pö-lö. Durch neunzig Jahre 
ass er hlos Pfirsiche und trank die Felsenquelle. Später traf er mit 
Sse-ma-ki-tsehü zusammen. Ki-tschü gab ihm acht Mittel der den 
Weg zeigenden Unsterblichen. Jener ermass hierauf das Zeitalter 
lind verschwand als Unsterblicher. 
Wang-seng stammte aus Yang-tsching und wohnte zu einer un 
bekannten Zeit in dem Topfthale. Kaiser Wu von Han bestieg den 
Berg Sung. ln seinem Gefolge befanden sich Tung-fang-sö und 
Andere. Plötzlich sahen sie einen göttlichen Menschen, der über eine 
Klafter lang war. Der Kaiser bezeigte ihm seine Hochachtung und 
fragte ihn. Jener sprach: Ich hin ein Mensch des Gebirges der neun 
Zweifel. Ich habe gehört, dass auf der mittleren Berghöhe der Stein 
kalmus wächst. Derselbe hat neun Knoten von einem Zolle. Wer ihn 
verzehrt, kann das Leben verlängern. Desswegen komme ich und 
pflücke ihn. — Plötzlich hatte man den göttlichen Menschen aus dem 
Gesichte verloren. Der Kaiser Iiess sofort die Pflanze pflücken und 
sie gebrauchen. Der Kaiser war von Gemüthheit hitzig. Es verdross 
ihn, das die Untergebenen nicht aufgeweckt waren. Die ihn beglei 
tenden Obrigkeiten, welche die Pflanze gebrauchten, waren fähig, zu 
zaudern und die Sache aufzuschieben. Bios Wang-seng hörte die 
Belehrung des göttlichen Menschen über den Gebrauch der Pflanze. 
Er pflückte sie hierauf und verzehrte sie. Er verschwand als Un 
sterblicher. 
Lieu-ken führte den Jünglingsnamen Kiün-ngan und stammte 
aus Tschang-ngan in dem Kreise der Mutterstadt. In seiner Jugend 
hatte er klare Einsicht in die fünf richtschnurmässigen Bücher. Er 
lebte zu den Zeiten des Kaisers Tsching von Han. Er trat in eine 
Felsenhöhle an einer steilen unzugänglichen Stelle des Berges Sung. 
Er sagte einst: Zu den höchsten Arzneistoflen gehören die neun