Vahlen. Laurentii Yallae opuscula tria. I.
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LAURENTII VALLAE OPUSCULA TRIA.
Von dem w. M. J. Vahlen.
I.
(Vorgelegt in der Sitzung am lo. Januar 1868.)
Die humanistische Litteratur der Renaissance liegt zum Theil
noch in Handschriften zumeist italienischer Bibliotheken vergraben.
Eine mit Sachkenntniss unternommene Durchmusterung dürfte man
ches werthvolle Stück aus dem litterarischen Nachlass der Gelehrten
jenes Jahrhunderts zu Tage fördern.
Mein Interesse richtete sich vornehmlich auf die Litteratur des
Laurentius Valla. Als daher mein Freund, Prof. Reifferscheid, im
Aufträge der kais. Akademie nach Italien ging, um die dortigen
Bibliotheken für die Zwecke der von der Akademie unternommenen
Kirchenvater-Sammlung zu untersuchen, nahm ich die Gelegenheit
wahr, ihn zu ersuchen, was in den Katalogen italienischer Bibliotheken
von Schriften Valla’s sich verzeichnet finde, für mich auszuheben.
Er hat meinem Wunsche auf das freundschaftlichste entsprochen,
und ich befinde mich im Besitz eines reichhaltigen Verzeichnisses
von dem, was von Werken Valla’s noch heute handschriftlich in
Italien vorhanden ist. Gälte es, eine neue Ausgabe der Werke Valla’s
zu veranstalten — ein Unternehmen, das weder unnöthig noch un
nützlich, vielleicht aber zu gross und kostspielig wäre, als dass es
der Buchhandel trüge — so wüsste man wenigstens, wo und welche
Handschriften zu diesem Zweck einzusehen und zu vergleichen wären.
Unter diesen Verzeichnissen fanden sieh einige bisher nicht
bekannte Schriften Valla’s, von denen ich durch andere Gelehrte
habe Abschrift nehmen lassen. Von diesen veröffentliche ich für jetzt
drei, welche nach verschiedenen Seiten zur Charakteristik Valla’s