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Zeissberg
dem 13. Jh. den Ort des Martyriums Kazmir (dieselbe Qnelle hat die
Randnote: „alibi dicitur, quod illi heremite adhuc viuente sancto Adal-
berto martirisati sunt“); auch ist sie die erste polnische Quelle, welche
die fünf Namen (übereinstimmend mit Cosm.) nennt. Ann. sanctae
Crucis sagen, Boleslaw habe den Mönchen das Geld gegeben „pro
fabrica ecclesiae.“ „Ihre Leiber“ heisst es in derQuelle, „ruhen in der
Stadt Kasimiria“. Diese Stadt wird von einigen neueren mit dem im
Lublin’schen an der Weichsel gelegenen Kasimierz, von Stenzei <)
aber mit dem schlesischen Kasimir NNO. 6 / 4 M. von Leobschiitz
identificirt, wo angeblich im J. 1201 eine Probstei gegründet wurde.
Allein die Darstellung Damiani’s scheint vielmehr Gnesen als Locale
zu bezeichnen, da der Herzog Boleslaw unfern dem Orte der Tliat
weilte und dafür Hesse sich noch geltend machen, dass nach Cosm.
ad a. 1039 die Leiber der lih. fünf Märtyrer „in derselben Stadt
(Gnesen), aber in einer anderen Kirche ruheten“ als Adalbert. Das
Schicksal jener fünf Mönche mag in der betreffenden Zeit nicht ver
einzelt gewesen sein. Im Leben des li. Zöerard, der aus Polen nach
Ungarn kam und mit seinem Schüler Benedict als Eremit lebte, wird
auch erzählt, dass Räuber Nachts Benedict, bei dem sie Geld ver-
mutheten, überfielen, tödteten und in die Wag warfen 3 ). An
Identität dieses Benedict mit dem gleichnamigen unter den fünf
Mönchen, ist nicht zu denken 3 ). Denn der letztgenannte wurde zu
Neitra beigesetzt 4 ). An welchen Papst Boleslaw seine Gesandtschaft
abgehen liess, ist schwer zu bestimmen. Silvester II. starb am 11. Mai
1003, Johann XVII. schon nach 7 Monaten, Johann XVIII. folgte am
*) SS. rerum Siles. 1, 36.
2 ) Endlicher, Mon. Arpad. 136.
3 ) Grünhagen, Regest, z. sehles. Gesch. S. 6 bemerkt: „neuerdings glaubt Knoblich,
Herzogin Anna, S. 100 noch einen jener aus Italien zu uns gekommenen Schüler
Romuald’s entdeckt zu haben, den h. Sighardus (Seohardus) der aus königlichem
Geblüt entsprossen, eine Zeit lang bei der Stadt Ohlau als Einsiedler lebte“. Sollte
Zöerard gemeint sein?
Auch die vita maior Stefani regis c. 7 erwähnt des Andreas und des Benedict,
zweier Eremiten, die aus Polen nach Ungarn kamen. Von diesen scheint B. von
dem es heisst: „pro xpo sanguine fuso mirabiliter laureatus“ identisch mit dem B.
*
der vita Zöerardi. Gewiss falsch aber ist es, wenn Pertz SS. 4,378 Anm. 48, wie es
scheint, annimmt, dass dieser B. identisch mit dem gleichnamigen unter den fünf
Märtyrern sei.