Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 57. Band, (Jahrgang 1867)

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Zeissberg 
dem 13. Jh. den Ort des Martyriums Kazmir (dieselbe Qnelle hat die 
Randnote: „alibi dicitur, quod illi heremite adhuc viuente sancto Adal- 
berto martirisati sunt“); auch ist sie die erste polnische Quelle, welche 
die fünf Namen (übereinstimmend mit Cosm.) nennt. Ann. sanctae 
Crucis sagen, Boleslaw habe den Mönchen das Geld gegeben „pro 
fabrica ecclesiae.“ „Ihre Leiber“ heisst es in derQuelle, „ruhen in der 
Stadt Kasimiria“. Diese Stadt wird von einigen neueren mit dem im 
Lublin’schen an der Weichsel gelegenen Kasimierz, von Stenzei <) 
aber mit dem schlesischen Kasimir NNO. 6 / 4 M. von Leobschiitz 
identificirt, wo angeblich im J. 1201 eine Probstei gegründet wurde. 
Allein die Darstellung Damiani’s scheint vielmehr Gnesen als Locale 
zu bezeichnen, da der Herzog Boleslaw unfern dem Orte der Tliat 
weilte und dafür Hesse sich noch geltend machen, dass nach Cosm. 
ad a. 1039 die Leiber der lih. fünf Märtyrer „in derselben Stadt 
(Gnesen), aber in einer anderen Kirche ruheten“ als Adalbert. Das 
Schicksal jener fünf Mönche mag in der betreffenden Zeit nicht ver 
einzelt gewesen sein. Im Leben des li. Zöerard, der aus Polen nach 
Ungarn kam und mit seinem Schüler Benedict als Eremit lebte, wird 
auch erzählt, dass Räuber Nachts Benedict, bei dem sie Geld ver- 
mutheten, überfielen, tödteten und in die Wag warfen 3 ). An 
Identität dieses Benedict mit dem gleichnamigen unter den fünf 
Mönchen, ist nicht zu denken 3 ). Denn der letztgenannte wurde zu 
Neitra beigesetzt 4 ). An welchen Papst Boleslaw seine Gesandtschaft 
abgehen liess, ist schwer zu bestimmen. Silvester II. starb am 11. Mai 
1003, Johann XVII. schon nach 7 Monaten, Johann XVIII. folgte am 
*) SS. rerum Siles. 1, 36. 
2 ) Endlicher, Mon. Arpad. 136. 
3 ) Grünhagen, Regest, z. sehles. Gesch. S. 6 bemerkt: „neuerdings glaubt Knoblich, 
Herzogin Anna, S. 100 noch einen jener aus Italien zu uns gekommenen Schüler 
Romuald’s entdeckt zu haben, den h. Sighardus (Seohardus) der aus königlichem 
Geblüt entsprossen, eine Zeit lang bei der Stadt Ohlau als Einsiedler lebte“. Sollte 
Zöerard gemeint sein? 
Auch die vita maior Stefani regis c. 7 erwähnt des Andreas und des Benedict, 
zweier Eremiten, die aus Polen nach Ungarn kamen. Von diesen scheint B. von 
dem es heisst: „pro xpo sanguine fuso mirabiliter laureatus“ identisch mit dem B. 
* 
der vita Zöerardi. Gewiss falsch aber ist es, wenn Pertz SS. 4,378 Anm. 48, wie es 
scheint, annimmt, dass dieser B. identisch mit dem gleichnamigen unter den fünf 
Märtyrern sei.
	        
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