Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 50. Band, (Jahrgang 1865)

Beitrüge zu Aristoteles Poetik. 
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durchaus nicht gleichartigen Belege nicht rechtfertigen: jenes ist nach meinem 
Gefühl nicht minder ungeschickt als ein deutsches 'fast nicht wenige’. Diese 
negative Wendung statt der positiven Siele’, 'alle,’ ist so viel bestimmter und 
vorsichtiger, dass sie einen einschränkenden Zusatz wie <bj si-Eiv nicht ver 
trägt. Aber gäbe man auch dieses zu, wie fügt sich im folgenden Satze rav 
(wofür man eher zaaa erwartete) zu dem mix 0X1701 des vorangegangenen? 
Und ferner bleibt aörüiv beziehungslos. Aber was die Hauptsache ist, ich kann 
auch mit Spengels Erklärung des Gedankens, die, wie es scheint, die 
meisten übrigen befolgen, nicht einverstanden sein: denn ddetnv kann 
hier nur die Arten bezeichnen (wozu sonst der Wechsel des Aus 
druckes?), und dann ergiebt sich, dass statt zoi; vielmehr zu schrei 
ben ist. Ich bemerke gern, dass ich in dieser Auffassung des Gedankens mit 
Diintzer zusammengetroffen bin, der S. 41 der 'Rettung’ schreibt: 'Dieser ver 
schiedenen pipri nun bedienen sich nicht wenige der Darstellenden so zu 
sagen als Arten: die Einen heben die äussern Mittel der Darstellung hervor, 
Andere legen sieh auf die Andere auf das piXos u. s. w.: denn leicht kann 
man eine jede Sache von dieser oder jener Seite besonders behandeln, dieses 
oder jenes hervortreten lassen, aber die Hauptsache bleibt der Mythos.’ Vgl. 
dens. S. 136 A. 44. Diintzer sieht von jeder Änderung in den Worten ab, be 
hält zoig eXdeaiv bei, und setzt aüvtbv wg eliretv in der im Text angegebenen 
Weise mit eWeuiv in Verbindung. Ob man bei dieser Verbindung sich beruhi 
gen oder meiner Ergänzung (xaii’ sxaavov) aörav <bc eItteiv zustimmen, oder 
endlich eine andere Besserung linden wird, darüber wünsche ich das Uriheil 
anderer zu hören. Zur Rechtfertigung des nach voraufgegangenem zovzotc zu 
xaS’ ixetazov überflüssig gesetzten Genetivs aiirwv sei auf die von Waitz zum 
Organ. 12 b 29 (I 313) zusammengestelltcn Beispiele verwiesen, die sich noch 
vermehren Hessen. Dass aber Aristoteles xaS' Exaorov statt eines Casus des 
blossen Exaazog gebraucht (wie hier xa5’ ixaozov = ixaszoi atirwv), zeigt 
z. B. Politik 1264 a 18 jrorEpov xai vots 7E00p^oig xoivag Eivca Sei raff xr^crst<j 
xal xa3’ Exaazov idia?. 1332 a 36 xai -)äp ei -ävrac ivdiy_E-ai a-ovdaiovg Eivca, 
[j:r, XC/.5' Exatrrov S'e zSiv roXirojv, ouroK aipEZÜzEpov xrX. Und hierfür sowie für 
die (nicht seltene) Verbindung von Sig eIkeZv mit sxaoroj vergl. noch Ilistor. 
anim. 490 b 32 zo0 8k yivovg zoO r&jv TErpajrödwv £cbwv xai Z^oiozoxoiv eiSri piv 
iozt jroXXd, ävoivvpa Sk- ä.XXd xa3’ Exacrrov aürwv tbff EtrEiv, öiuzep aväpoizog 
Etpvjrai, Xewv, ehxyog, ixr.:oc, x-Joiv xai raXXa roörov zöv zpozov xrX. — Was den 
begründenden Satz xai -jap chpEtc (oder otptv) anlangt, so ist mir die Auffassung 
Düntzers nicht ganz klar; was die ineinige betrill't, so sei für den aus dem 
Gedanken des Vorigen abhängigen Infinitiv s^ecv auf Politik 1281 b 26 fg. ver 
wiesen: zo pkv -/v.p p.Eziyjiv avzobg rtöv i.pyosv rwv p.c-jiazoiv cuix ä.’jtpaXig (dia te 
7dp ädtxiav xai dt’ ätppoavvyv rä p.h ddixsiv av rä d’ 6tfj.apza.vuv avzove), zo di 
y.z, pszaStSövca tpoßspov. Waitz Organ. I p. 342 fg. — Ob aber statt Eystv kccv, 
für das ich keinen Beleg habe, kyeiv t<3 zäv, oder e'xeiv r.avza zu schreiben sei, 
lasse ich dahingestellt.
	        
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