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Joseph Fiedler
ganz geeignet, eine so wichtige Sache zu negociren und zu Ende zu
führen. Es werden dabei auch keine grossen Schwierigkeiten Vor
kommen, nachdem der Grossfürst von dem ersten Gedanken, den
katholischen Glauben in der von dem Könige von Polen beobachteten
Form anzunehmen aus dem Grunde abgegangen ist, weil die
Gebräuche der letzteren von den römischen stark abweichen und er
sich überdies Sr. Heiligkeit dadurch verpflichtet machen will, dass
er denselben von ihr selbst annehme. Die Kosten wolle Graf Eber
stein (Helbersten) !)> k. Würdenträger und Cavalier aus Eigenem
tragen, wenn ihm ein Kloster in Württemberg, ein altes Patronat
seines Hauses 3 ) zurückgestellt würde, wie es Se. Heiligkeit aus der
Instruction Steinberg's ersehen werde. Über das Kloster wolle er
auf dem bevorstehenden Wege nach Flandern die nöthige Informa
tion einholen und darüber Bericht erstatten.
Ganz in demselben Sinne und nicht minder warm redete der
Nuntius der Sache und Steinberg das Wort in einem Schreiben vom
17. September d. J. an den Cardinal Farnese, Protector des
Königreiches Polen bei der päpstlichen Curie s ); und eben so warm
legte Granvella, Bischof von. Arras, Minister K. Karl V. (mit Zu
schrift vom 21. October. 15S1) die Förderung einer schnellen und
günstigen Erledigung derselben dem spanischen Botschafter Don
Diego Hurtado de Mendoza an das Herz 4 ).
IV.
Im folgenden Jahre 1552 finden wir Steinberg in Rom und es
scheint, dass er die günstige Stellung, in welche er durch die vielen
1 ) Philipp II. 1523—1589. I. Gemahlinn Anna v. Douliers f 1565. II. Katharina Gräfinn
zu Stollberg-Königstein -j- 1589.
1555 wurde er Oberst über ein Regiment deutschen Fussvolks mit 1200 Livr.
Gehalt im Dienste des spanischen Infanten Philipp und im folgenden Jahre k.
Landvogt und Hauptmann der vorderösterreichischen Lande. (Zehn Jahre vor
seinem Tode wurde er von einer Gemüthskrankheit befallen, wesshalb er einen
Curator an dem Grafen Hauprecht von Eberstein erhielt. Er soll den Wohlstand
der Grafschaft mächtiger gefördert haben als alle seine Vorfahren.) Imhof, Notitia
S. R. Imp. Proc. p.610. —Huhn, Baden'sches Lexikon, p.305. —Vergl. Adelung,
Kritische Übersicht etc. Artikel: „Eberstein“. I. p. 191.
3 ) Wahrscheinlich Herrenalb, ein ehemals berühmtes und reiches Cistercienserkloster,
im Jahre 1148 von Graf Berthold von Eberstein errichtet. Siehe Pfeiffer: Lexikon
von Württemberg, p. 607.
3 ) Beilage I. K. L.
4) Beilage I. M.