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Dr. F i c k er
auch ohne Amtsnamen als Friedrich v. Volkmerode vorkom
mend (0. 10. 18); die Identität beider ergibt sich daraus, dass in
zwei gleichzeitig ausgestellten Urkunden (0. 17. 18) in den sonst
übereinstimmenden Zeugenreihen beide an derselben Stelle erschei
nen, auch noch 1215, 1216 ein Marschall Fr. v. Volkmerode erwähnt
wird (0. 184, 186), aber anscheinend nicht mehr in Dienstleistung
bei K. Otto stehend.
15. Seit K. Otfo’s allgemeiner Anerkennung finden wir den
Reichsmarschall Heinrich v. Kalentin, jetzt häufig Marescalcus
imperii oder imperialis aule genannt, fast ununterbrochen an sei
nem Hoflager; 1208 Nov. 20 bis 1209 Juni in Deutschland (0. 34
bis 36. 39. 40. 45. 46. 51. 60. 65. 66. 69); dann in Italien 1209
Aug. bis 1210 März (0. 71. 72. 74. 76. 80. 81. 84. 85. 87—90.
96—100. 102. 3. 6. 15. Notizenbl. 1, 178) und nach einer Unter
brechung 1210 Oct. bis 1211 Juni (0. 147 — 49). Nach des Kai
sers Rückkehr nach Deutschland ist er noch bei ihm 1212 Mai und
Sept. (0. 172. 177). Ohne Amtsnamen steht an der Spitze der
Ministerialen 1215 zu Nordhausen Heinrich Kalentin (0. 185); es
könnte der Reichsmarschall sein, welcher in dieser Zeit bei K. Fried
rich nicht vorkömmt, oder aber auch sein gleichnamiger Dienstmann
(vergl. §. 7).
16. Neben Heinrich wird bei K. Otto nur noch 1210 Aug. 21
in ungedruckter Urkunde ein Marschall Willelcin genannt (Böh-
mer Reg. S.XX), wohl identisch mit dem 1212 vorkommenden Mar
schall Witelin (0. 171), wahrscheinlich Marschall seines Bruders,
des Pfalzgrafen Heinrich, bei welchem wir als solchen 1204 einen
Willekin finden (Orig. Guelf. 3, 630). Nachdem sich Heinrich
zurückgezogen, finden wir noch 1216, 1217 einen Marschall Wil
helm (0. 186. 190), wohl zur braunschweigischen Dienstmann
schaft gehörend.
17. Bei K. Friedrich II. erscheint zuerst Anselm v. Justin
gen 1212 Oct. 5 als Curie nosfre marescalcus, im Dec. als Marschall
(Huillard. 1, 222. 233). Sein Geschlecht ist früher im Marschall
amte nicht nachzuweisen (vergl. §. 6. 13), wie es überhaupt kein
dienstmännisches war (vergl. V §. 4). Da er zum Könige als Bote
der deutschen Fürsten nach Sicilien gegangen war, so wird ihm die
ser zur Belohnung das Reichsmarschallamt übertragen haben; Hein
rich v. Kalentin war in dieser Zeit noch bei K. Otto.