213
©
SITZUNG VOM 6. NOVEMBER 1861.
Vor gelegt:
Die Bevorzugten des Allhalt er s Hiao-wu.
Von dem w. M. Dr. August Pfizmaier.
Die Lenkung des Allhalters Hiao-wu war der Glanzabsclmitt
der Zeiten der früheren Han. Neben den grossen Erfolgen, welche
die Heerführer dieses Ländergebieters nach aussen errangen, ent
wickelte sich auch um diese Zeit ein reges geistiges Leben im
Innern, veranlasst durch die Freisinnigkeit, mit der aufstrebenden
Fähigkeiten neue Bahnen eröffnet wurden. Nicht allein, dass der
Himmelssohn häufig in Sachen der Lenkungsweisheit und des Vor
gehens gegen fremde Völker öffentliche Umfragen stellte, zu deren
Beantwortung alle Bewohner des Landes, unter Zusicherung völliger
Straflosigkeit für etwaige kühne Äusserungen, aufgefordert wurden,
war es auch Jedermann erlaubt, selbst den Anfang zu machen und
seine Meinung über die hier erwähnten Gegenstände dem Allhalter
kund zu geben.
Auf die Männer, welche sich in Beantwortung der gestellten
Umfragen geschickt erwiesen, oder auch auf solche, welche unauf
gefordert eine vortreffliche Meinung ausspracheri, war der Allhalter
besonders aufmerksam, und dieselben wurden zu den höchsten und
einflussreichsten Ämtern vorzugsweise befördert, wie niedrig auch
die Stellung, welche sie bisher im Leben eingenommen, gewesen
sein mochte. So war Tschü-mai-tsehin, ein selbst in der Bücher
kunde vorkommender Name, noch in vorgerückten Jahren ein Holz
leser,als erdie Aufmerksamkeit des Himmelssohnes auf sich zu lenken
wusste und bis zu der Würde des Statthalters einer ausgedehnten
Landschaft emporstieg.
Ui