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Ad III. Dieser von Herrn Carrara wiederholt angeregte
Grund kann wohl in vielfacher Beziehung seine gute Ursache
haben, ist jedoch, wie schon erwähnt, von der frühem Staats
verwaltung stets beseitigt worden, und dürfte keinen Anspruch
auf Ihre Unterstützung machen.
Die Classe erklärt sich mit den Motiven dieses Entwurfes
und den Ansichten des Herrn Arneth einverstanden, und er
sucht ihn, eine nach dieser Vorlage ausgearbeitete Instruction
abgehen zu lassen.
Der Präsident Freiherr Hammer- Purgsta.ll
setzt die Lesung seiner „Uebersicht der Geschichte der arabi
schen Literatur” fort.
Nach Bagdad’s Eroberung traten an die Stelle arabischer
und persischer Dynastien mongolische und türkische; die kur
dische der Beni Ejub, welche ein Jahrhundert vor dem Sturze
des Chalifats sich emporgerichtet, wurde nach ihrem Unter
gänge in Aegypten durch die türkische Dynastie der Mame
luken vom Nile ersetzt, deren grosse Fürsten grosse Bau
herrn, Gründer von hohen Schulen und Bibliotheken, wie die
mächtigsten ihrer Emire waren.
Unter der sinkenden Herrschaft der M u w a h i d d u n,
d. i. der Reinheitsbekenner in Maghrib und Andalus hatte die
schönste Bliithe arabischer Baukunst und Bildung sich noch zu
Granada in den Bauten der Alhamra und in den Werken des
gelehrten VVesir's Lisaneddin entfaltet. Der erste Keim
arabischer Bildung ging in Jemen unter den Königen der
Beni H omeir, d. i. der Söhne des Röthlichen iu Versen
auf, welche den ältesten Königen der Tobaa zugeschrieben wer
den und deren Palast Gomdan zu Sanaa ein Meisterwerk da
maliger Baukunst. Vierzehn Jahrhunderte darnach feierte diese
ihren höchsten Triumph in der Alhamra, d. i. der rothen Burg
unter der Herrschaft der ßenii Ahm er, d. i. der Söhne
des Rothesten. Die Dynastie der Söhne des Röthlichen und
des Rothesten sind die beiden Leuchtthürme, welche über den
Beginn und die Vollendung arabischer Baukunst ihr rothes
Licht verbreiten, und die Alhamra, d. i. die rothe Burg selbst