Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 2. Band, (Jahrgang 1849)

332 
sicherer gross gezogen als durch Beispiele derselben im hohen 
Alterthum und durch die religiöse Erhebung, wie sic die hei 
ligen Schriften und Institute in den ältesten Zeiten des Chri- 
stenthums wie im Mittelalter so hell und wirksam an den Tag 
legen. 
Welchen Einfluss die classischen Studien auf den Charak 
ter nehmen, zeigt vor allem das Land, welches die grössten 
praktischen Charaktere der neueren Geschichte aufweiset, Eng 
land; deutliche Beweise von dem tiefen Studium, mit welchem 
die englischen Staatsmänner die Classiker lesen und anwenden, 
zeigt fast jede wichtigere Rede im englischen Parlamente; ins 
besondere aber die Briefe des grössten englischen Staatsman 
nes, des Lord Chathanrs, an seinen Neffen Th. Pitt. Nicht 
geringeren Beweis dieses Studiums lieferten die zwei grossen 
Nebenbuhler Pitt und Fox, dieser besonders in seiner Ge 
schichte Jacobs II. Der Wichtigkeit des classischen und reli 
giösen Moments in der Erziehung gibt Sir R. Peel in seiner 
Rede an die Studierenden zu Glasgow das schönste Zeugniss. 
Auf Herrn Arneth’s Ersuchen wird die vorgelegte Ab 
handlung eiuer Commission zur Berichterstattung zugewiesen. 
Herr Dr. Pfizmaier erstattet Bericht über die „Runen 
denkmäler des Nordens. Nach Job. G. Liljegrcn bearbeitet 
von Carl 0 b e r le i t n e r.” (Wien 1849.) 
Unter diesem Titel hat Herr Oberleitner die zweite 
Abtheilung der von Liljegrcn im Jahre 1832 zu Stockholm 
herausgegebenen Runlära bearbeitet. Die Schrift ist eine ge 
drängte und, in so fern es bei der Dunkelheit und Unbestimmt 
heit des Gegenstandes möglich war, auch gründliche Abhand 
lung über die Art, die Beschaffenheit und das Vorkommen die 
ser Denkmäler. Der angeführten Runentexte sind in der deutschen 
Bearbeitung weit weniger, als in dem schwedischen Originale, 
was zwar den allgemeinen Erklärungen keinen Eintrag thut, 
wohl aber die in jenem vorherrschende äusserst häufige, selbst 
bis zu dem Mangel an Interesse gesteigerte Trockenheit noch 
um ein Bedeutendes vermehrt. Wohl mag man Unrecht haben, 
von einer wissenschaftlichen Abhandlung über die Denkmäler
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.