SITZUNG VOM 10. NOVEMBER 1858.
Gelesen:
Ein Gedicht des chinesischen Gegenkaisers.
Von dem w. M. Herrn Dr. i'fizmaier.
Die grosse politische Bewegung der letzten Jahre in China
erscheint auch heute noch so unbegreiflich, dass die einsichtsvollsten
der in China lebendenEuropäer sich über sie kein bestimmtesUrtheil
auszusprechen getrauen. Die sichersten Anhaltspuncte für die Beur-
theilung bieten die von den Insurgenten herausgegebenen Bücher
und Flugschriften, aus denen sich mit Gewissheit erkennen lässt,
dass hauptsächlich christliche Lehren die leitenden Ideen der
Bewegung sind. Aus anderen, den englischen Missionären zuge
kommenen mündlichen Nachrichten geht ferner hervor, dass diese
Lehren, von dem Führer des Aufstandes aus den Schriften der
Missionsgesellschaften geschöpft, unvollkommen verstanden, den
Grund zu einer Art freier, halbchristlichen Secte legten, der
schwerlich von irgend einer der christlichen Kirchen Anerkennung
zu Theil werden dürfte.
Der grösste Theil der oben gedachten aus der Insurgentenpresse
zu Kiang-ning (Nan-king) bis zu dem Jahre 1853 hervorgegangenen
Schriften ist in dem zu Schang-hai erscheinenden North China Herald
veröffentlicht und später durch Herrn W. H. Medhurst in einer
besonderen Sammlung herausgegeben worden.
Der Güte des Herrn Dr. Scherzer verdanke ich eine kleine
Schrift in Versen, welche in der angegebenen Sammlung nicht ent
halten und daher wahrscheinlich noch nicht übersetzt ist. Der Um
schlag des Buches ist auf der Titelseite goldgelb, auf der anderen
roth. Der auf dem Umschlag befindliche, äussere Titel lautet:
PP H 70 pF ?ff _t )L X Thien-fu-schang-ti-yen-