Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 29. Band, (Jahrgang 1858)

Über den Berg Hoei-ki. 
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samen Beginnens. Unordnung und Niedrigkeit wurden getilgt und 
schwanden. Die Tugend der höchsten Weisheit war ausgedehnt und 
tiefgewurzelt. Was innerhalb der sechs Grenzen, ward erfrischt und 
kannte keine Gewalt.“ 
„Der erhabene Kaiser vereinigte unter sich den Erdkreis. Er 
hörte insgesammt die zehntausend Angelegenheiten. Das Ferne und 
das Nahe wurden vollständig geläutert. Er umkreiste und versah mit 
dem Grundsatz der Ordnung die Dinge. Er untersuchte und über 
zeugte sich von der Wahrheit der Angelegenheiten. Eine jede trug 
ihren Namen. Mit Vornehmen und Geringen ward verkehrt. Gutesund 
Schlechtes wurden dargelegt und vor die Augen gestellt. Es gab keine 
verborgene Neigung. Er verbesserte die Mängel und verbreitete 
das Gerechte. Wo eine Tochter sich vermählte, brauchte sie nicht 
zu sterben in Unlauterkeit ')• Ei* schloss ab und schied das Innere 
und Äussere. Er wehrte und that Einhalt den Ausschweifungen. 
Männer und Weiber wurden verbunden in Wahrheit. Wer handelte 
nach dem Beispiel der Eber 2 ) ward getödtet, ohne dass er sonst 
etwas verbrochen. Der Mann hat die Wagschale der Gerechtigkeit. 
Dass die Gattinn entfloh aus dem Hause, wo sie sich vermählte, dass 
der Sohn nicht gelangte zu seiner Mutter, dies Alles ward verändert 
zu Ehrbarkeit und Reinheit. Er regelte im Grossen und reinigte die 
Sitten. Die Welt empfing den Wind der Gewohnheiten, sie ward 
beschenkt mit grossen Vorbildern. Alle richten sich nach Maassen, 
folgen den Spuren. In Ruhe und Eintracht sind ihre Bestrebungen 
gross. Keiner ist, der nicht gehorcht den Befehlen. Das Volk hefleisst 
sich eines unbescholtenen Wandels, die Menschen freuen sich der 
gemeinschaftlichen Vorschriften. In Wohlergehen bewahren sie den 
tiefen Frieden. Zuletzt noch huldigen sie in Ehrfurcht den Gesetzen. 
Die beständige Regierung hat keine Grenzen. Sänften und Schiffe 
neigen sich nicht auf die Seite 3 j.“ 
„Die begleitendenMinister priesen die glänzenden Eigenschaften. 
Sie baten, schneiden zu dürfen in diesen Stein. Der Glanz liess sich 
hernieder auf die treffliche Inschrift.“ 
*) Dieses und das folgende bezieht sich auf die unter der Dynastie Thsin erlassenen 
Gesetze. 
2 ) Wer die Verführung in fremde Häuser trug. 
3 ) Eine Hinweisung auf die Gesetze, welche auch den Bau dieser Gegenstände vor 
zuschreiben pflegten.
	        
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