Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 28. Band, (Jahrgang 1858)

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J. Dieme r. 
ebenso Cato, lierausg. v. Zarncke, v. 339 irriu wip und spiles liebe 
machent manegen man ze diebe. — Nü habe wir einen so irren muot, 
swaz uns selbe dunket guot, daz habe wir vur daz beste Vater 
unser 2639; Reinhartes liste wären manecvalt Reinh. 1316. 
206—208. Wenn sie nicht Amt und Macht haben, halten sie 
Alles für ein Nichts, für unbedeutend; — anders, sonst; vgl. 910. 
210. si gesitzent nimmer inne] sie sitzen nicht innen, d. h. 
sie ivolmen oder bleiben nicht zu Hause. 
211. umbetwungen] nicht bezwungen, zwanglos, frei; vgl. 
MSF (—Minnesanges-Frühling von Haupt) zu 16,11. 
214. Das handschriftliche so getaner könnte wohl auch richtig 
und daher eine Änderung in so getane nicht nöthig sein, indem ähn 
liche Genit. sehr oft im Gedichte Vorkommen. Sie wollen für sich von 
solch einer Busse, die sie da prunkend, eitel tragen. — Das so v. 213 
ist in da zu ändern. — uzze] = ouze — ouzen: buoze. — Der Verfasser 
liebt die Zusammensetzungen mit getane besonders, z.B. wie getane 
ordenunge 230; wie getane sterche 363; sus getane räche 334; in 
wie getäner haeite 610; ze so getänem töde 643; so getäne burde 
766; wie getäne freude 616; mit so getänem entsagen Pfaffl. 86; 
so getäne rede ebenda 163; so getäne lere ebenda 608; so getäniu 
friheit ebenda 628; so getäne sunde Ang. 4, 43; so getäner ge 
schehe 6, 62; so getäner wunder 11, 34; wie getäne schulde 11, 63; 
ern maechte nicht vinden so getänes 13, 43; diu wip wol getäne 
22, 63; so getäne wunne 26, 60; mit so getänen dingen 29, 63; 
wie getäne dinge 30, 33; so getäne sunde 31, 6; so getäne maere 
31, 19. — die wellent in] Pfeiffer glaubt, es dürfte zu lesen sein 
die wellent in (= weint in) so gitäne butze, diu sie swanzunde 
tragen. Der Sinn wäre dann: welche ihre Sache nach dem äus- 
sern Schein einrichten, 'wählen sich eine entsprechende Maske, 
Vermummung (nämlich das Mönchskleidwelche sie einher stol 
zierend tragen; über butze vgl. Mhd. Wörterb. 286, 33. 
216—219. der in der werlt ff.] Der Sinn ist: der früher in 
der Welt nicht einen Esel haben konnte, dessen Herz und Zunge 
ist nun in wunderbarer Weise geschickt zu niedrigem Erwerb, 
v. 218 — 19 ist zu lesen Ist nü sin herce unde sine ziinge karch 
in wunderlicher wise. -v.406 er ist schoene unde charch. — einen esel 
könnte ohne Nachtheil für den Sinn zur Verbesserung des Verses 
gestrichen werden.
	        
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