Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 25. Band, (Jahrgang 1857)

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ß o 11 e r. 
die gleichartigen Subjectaffixe, welche gewöhnlich dem Genitiv, 
Dativ, Locativ und den anderen obliquen Casus ausser dem Accusativ 
zugetheilt werden“. 
4. „Die Reflexivaffixe stimmen meistentheils mit den Prä- 
dicatafßxen überein, theils auch mit den Subjectaffixen, haben aber 
zugleich in einigen Personen einige eigenthümliche Formen. Ihrer 
Bedeutung nach drücken sie aus, dass die Person welche durch 
das Affix bezeichnet wird, nicht blos Subject sondern auch Object 
ist. Sie entsprechen daher zugleich dem Nominativ und Accusativ: 
(Jur.) madajü „ich schneide mich“. Es muss jedoch bemerkt 
werden, dass diese Affixe nicht an und für sich, sondern in Verbin 
dung mit einem besondern Charakter dem Verbum seine reflexive 
Bedeutung geben“. 
Auf diese den §§• 377, 388, 389 der Grammatik der samo- 
jedischen Sprachen entlehnte Definitionen lasse ich noch die §. 378 
gegebene tabellarische Zusammenstellung der verschiedenen Personal 
affixe folgen, zu der ich die daselbst weggelassenen Objcctaffixe 
füge. Zu ihrem Verständniss bemerke man, dass in den Columnen 
für die Prädicat- und Reflexivaffixe die Zahl 1 die gewöhnlichen, die 
Zahl 2 die dem Imperativ und Precativ ausschliesslich angehörigen 
Affixe bezeichnet. In der Columne der Subjectaffixe bezeichnet die 
Zahl 1 die erste und 2 die zweite Art aller hieher gehörenden Per 
sonalaffixe, mit Ausnahme derjenigen die dem Imperativ und Precativ 
angehören, von denen die erste Art durch die Zahl 3 und die zweite 
durch die Zahl 4 bezeichnet wird. Auf gleiche Weise sind auch die 
Objectaffixe der ersten Art durch die Zahlen 1 und 2 gesondert, so 
dass 1 die erste Abtheilung der ersten Art, 2 die zweite Abtheilung 
der ersten Art, 3 die zweite Art anzeigt. Der VocalWechsel ist 
hierbei nicht berücksichtigt. 
Um den etymologischen Werth der einzelnen Affixe zu be 
stimmen, muss man zuerst jene Elemente ausscheiden welche dem 
Persönlichkeitsbegriffe fremd sind. Dahin gehören die Endungen 
welche die entsprechende Nominalform des Prädicats oder deren 
Numeruscharakteristik bilden oder als Zeit- und Modusexponenten an 
den Verbalstamm treten. Solche Zusätze stellen bei den Prädicat- 
affixen vor: a) Das n, g (an, ek, yk, eij, yg, egan) in der 3. Pers. 
Sing, im Ostjakischen; ß) das n in der Gruppe g (= nk = n’, statt 
um) der 1. Pers. Sing., so wie das n in der Gruppe nd der 2. Pers.
	        
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