Phillips. Die deutsche Königswahl bis zur goldenen Bulle.
365
SITZUNG VOM 22. JULI 1857.
Gelesen:
Die deutsche Königswahl bis zur goldenen Bulle.
Erste Abtheilung.
Von dem w. M. Hrn. Ilofrath Phillips.
In der nachfolgenden Abhandlung über die deutsche Königswahl
bis zur goldenen Bulle wird ein vielbesprochener Gegenstand, der
auch in den Sitzungsberichten der kaiserl. Akademie mehrfach behan
delt worden ist 1 ), abermals aufgenommen. Es kann dies wohl nur
dadurch gerechtfertigt werden, dass diese Materie überhaupt noch
nicht zum Abschlüsse gebracht und noch kein ganz vollständiger
Versuch gemacht worden ist, die Königswahlen welche im XIII. Jahr
hundert in einer veränderten Gestalt erscheinen, in ihren Zusammen
hang mit denen der früheren Zeit zu stellen. Indem hier das Letztere
nach einer nochmaligen Revision der Quellen geschieht, wird zwar
das Erstere damit keineswegs erreicht, vielleicht aber für einzelne
liieher gehörige Fragen eine richtigere Anschauungsweise vermittelt
werden.
Die freilich nicht neue Ansicht 2 ) welche hier näher begründet
werden soll, ist von dem Verfasser auch in seiner im vorigen Jahre
erschienenen deutschen Reichs- und Rechtsgeschichte •'>) vertheidigt
*) Vergl. Sitzungsher. Bd. 17, S. 178 ff., Bd. ‘ZI, S. 3 ff. Siehe auch Bd. 23, S. 381 u. ff
2 ) Vergl. v. Fürth, Die Ministerialen, S. 124.
3 ) Deutsche Reichs- und Rechtsgeschichte, §.99, S. 282.— Auch Walter hat in
seiner neuen Auflage der deutschen Reichs- und Rechtsgeschichte, §. 267, diesen
Gegenstand von Neuem bearbeitet.
Sitzh. d. phil—hist. Ol. XXIV. Rd. If. Hft.
24