Arn eth. Studien über Benvenuto Cellini.
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SITZUNG VOM 20. MAI 1857.
Gelesen:
Studien über Benvenuto C eil in i.
Von dem w. M. Hrn. Regierungsrath Arnetli.
(Eine für die Denkschriften bestimmte Abhandlung'.)
Arneth entwirft eine Schilderung des Benvenuto Cellini als
Schriftsteller und als Künstler, gibt eine sehr genaue Beschreibung
des Kunstwerkes, welches B. Cellini für Franz I. von Frankreich
auf dessen Bestellung machte und diesem Könige im Jahre 1543
überreichte. Das Kunstwerk ist aus Gold und stellt Cybele als Götfinn
der festen Erde und Neptun als Gott des Meeres vor, welche ihre
Producte für die Tafel liefern. Land- und Seethiere umgeben diese
Gottheiten, worunter auch der Salamander, das Emblem Königs
Franzi.; es ist ferner auf dem Lande eine Triumphpforte hingestellf,
woran die Wappen von Franz und von Frankreich angebracht sind.
Die Basis zieren die Personificationen der Tageszeiten, die so sehr
an die vier Figuren erinnern, welche Michael Angelo Buonarotti auf
die zwei Grabmäler der Medici in der Capelle S. Lorenzo zu Florenz
setzte, dass man sieht, wie B. Cellini den M. Angelo nachahmte; aus
dieser Nachahmung geht aber unwiderleglich hervor, dass die ange
führten Figuren M. Angelo’s gleichfalls als die Personificationen der
Tageszeiten zu erklären sind.
Es wird ferner das Gewicht der einzelnen Bestandtheile der
Saliera angegeben und bewiesen, dass dies das nämliche Werk sei,
welches Cellini für Franz I. arbeitete, und aus gleichzeitigen Inven-
taren und anderen Documenten erklärt, wie dies Werk, für Franz I.