Epiphania.
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I. a. Die sir aus seiförmige (ivenn mit Deckel bedeckte)
Büchse. So in den Bronzepforten (1013) zu Ilildeslieim (II. 2)
und in A. 4, 11. 3, S. 1, S. 3 105 ).
I. b. Cylindris che Ilochbüchse loe ). In den Korssun sehen
Thüren S. XII p. m. (N. 4) im Antependium (1181) zu Kloster
neuburg (N. 2). Basrelief S. XIV in Notre-Dame zu Paris (P. 3)
und (S. 2). (Diese Form erscheint zuweilen in ungenügenden
Nachbildungen in Gestalt eines flachen Oblongum.)
II. Am Tage des Epiphanienfestes opferte Kaiser Michael einen
goldenen mit Edelsteinen gezierten Kelch der Sophien-Kirche
(ap. Const. Porphyrog. d. cterem. 1, G31, Bonn. cnf. ibd. 2, 743).
Die drei Chorknaben welche in der kirchlichen Schaustellung zu
Limoges die heil. Könige darstellten, trugen jeder einen goldenen
Becher in der Hand (Marten, d. ant. Eccl. ritib. 3, 124 d, edt. Antw).
Ebenso brachten in dem Festaufzuge am Epiphanientage zu Mailand
(1336) die heil, drei Könige in goldenen Bechern (scyphos) Gold,
Weihrauch und Myrrhen*) dar. (Murat, Scr. 12, 1017 d.) König
Baltazar der das Gold darbringt, sagt in einer Mysterie des XV. Jahr
hunderts: Ceste coulpe cy toute plaine. (Jubinal. mister. ined. 2,
p. 83.)
So sehen wir in Kunstgebilden die Könige zuweilen in Be-
chern ihre Geschenke darbringen und zwar a. in eiförmigen;
z. B. im Sarkophag B. 6 und in A. 3, P. 3, S. 2 etc. ß. Eine
verlängerte phiolenartige Form 107 ) treffen wir in P. 3, S. 3.
'(■ Vasen und kelcliartige, wahrscheinlich Kirchengeräthen nach-
105 ) Auch die Balsam-Büchsen der Frauen am Grabe Ghristi zeigen zuweilen gleiche Form.
Z. B. bei Cahier et Martin Mel. arch. 3, PI. 6. Konrad v. Würzburg (-[- 1287) nennt
die h. Jungfrau „du edeliu wirouchbühse“. Gold. Schmied, p. 7, v. 199, edt. Wilh.
Grimm.
106 ) Ein Dänen-König der nach Cöln gewallfahrt war, sah in einer Vision die h. d. Könige,
jeden eine Büchse (pixidem) mit seinem Geschenke ihm überreichen. Als er er
wachte, fand er drei Büchsen neben sich. Gesta Romanorum (c. S. XIII ext.) p. 77.
Gest. Rom. das ist der Römer Tat. p. 43, edt. Keller. Die Geräthe in welchen man
die Hostien bewahrte, hiessen pyxis u. capsa. Du Cang. GIoss. 1, 134, cl. 3 u. 3,
328, cl. 3. Über die symbolische Bedeutung der Büchse in der die Hostien aufbe
wahrt werden s. Durand. (-{* 1296) ration. offic. L. 1, c. 3.
107 ) Auch Flaschenkürbisse (munerba) dienten als Aufbewahrungs-Geräthe. Du Cange,
GIoss. 4, 377, cl. 3.
*) Die Abtei zu Liessies bewahrte: De myrrha et thure quibus Magi — Christum — adora-
verunt. Rayssii Hierogaz. Belgic. 276.