Einfluß d. vorchristl. Kulte auf die Toponomastik Frankreichs. 11
Baeserte (Dat.) GN und Basert, Name des Ortes,
in dem eine Inschrift mit diesem GH gefunden wurde, sind
nicht voneinander zu trennen, ja es scheint sogar, daß die
Ohapelle Notre-Dame an der Stelle des alten Tempels auf
gebaut wurde, (e > a aus Dissimilation?) 1
Aus Au tun stammt eine Votivinschrift Deae B i-
bracti. In der Nähe der Stadt befindet sich der Berg:
Mont Beuvray. Das I). T. (Dep. Nievre) bringt schon aus
1236 die Form Beuvray (1281 allerdings Biffractus).
Man würde *B euv r ay t erwarten. Vielleicht haben die
ON auf -ay'<C.-acum 2 die Lautentwicklung beeinflußt.
Ob die Göttin direkt mit dem Berg in Beziehung zu bringen
Der Mont-Averan (im Dep. Haute-Garonne) wurde
mit dem auf einer Inschrift gefundenen Deus Ave-
r anu s in Beziehung gebracht. Die Inschrift ist aber
eine Fälschung: ,haud dubie ficta ad nomen montis
Averan illustrandunfl (C. XIII. 5* falsae).
Ich zweifle, daß die Ortschaft Boucou (Dep. Haute-
Garonne) und der Gott B o c c o Harausoni (Dat.)
irgendwas miteinander zu tun haben. Der ON scheint
auf *Boccon(e) zurückzugehen, wogegen der GN
B o c cu s gewesen sein wird. Auch müßte man das Ver
hältnis von B o c c o zu li a r a u s o n i verstehen. Weiter
sind die ON: Boucot (Dep. Lot), Boucoue (Dep. Basses-
Pyr.) und Mutatio Buccones im Itiner. Hierosolymi-
tanum (im heutigen Dep. Gers, s. Desjardins IV, 33)
zu beachten; es wird auch in Boucou irgendein uns un
bekanntes iberisches Wort vorliegen. — Aus Skok S. 158,
N. 421 könnte man den Eindruck bekommen, daß
B o c cu s keltisch sei. Der von ihm angeführte ON
B o c c o ni findet sich beim . Geograph von Bavenna,
steht dort für V ocontii und ist eigentlich D e a Au
gust a Vocontioru m, s. Desjardins IV, 2G8 und
Holder I, 1246. Boucon ist in Boucou zu verbessern.
Sonst ist meines Wissens Boc- nur in Aquitanien
bekannt.
1 C. XIII, 85 s. auch Desjardius IX., 388.
2 Allerdings ist im Dep. Nievre die Endung -y häufiger.