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II. Abhandlung: Waschnitius.
und der Närrin, dargestellt von einem Burschen in Weiber
kleidung, und dem Quacksalber. Unter dem Gelärm der Kuh
hörner, Glocken und Peitschen zog die Schar mit den Berg
stöcken springend in der Nacht durch das ganze Tal. Bei
auszuzeichnenden Gehöften machte der Zug halt, die Perhten
sprangen herum und lärmten, wofür sie Gaben in Naturalien
erhielten, aber kein Geld. Um Mitternacht löste sich der
Zug auf.
Zuweilen zeigte sich ein fremder, ebenso vermumter
Bursch unter den Perhten, Motiv des Dreizehnten. Man
hielt diese Erscheinung für den Teufel und öfters sollen solche
Eindringlinge erschlagen worden sein. Wer aber mit der
Teufelsmaske erschlagen wurde, dem ist ein christlicher
Friedhof versagt. Daher lebt in Salzburg der Glaube, daß
unter verschiedenen einzelstehenden Steinkreuzen Perhten
begraben liegen.
Das Erscheinen des Dämons ist daher hier wie in
Tirol bekannt, doch schon in jüngerer, rationalistischer
Formung. Ursprünglich handelte es sich nicht um die den
Teufel spielenden Eindringlinge, die erschlagen wurden,
sondern wie in Tirol glaubte man an das Erscheinen des
Teufels selbst, der an die Stelle der Perht getreten ist, und
die Getöteten waren jene Mitwirkenden, die der Dämon er
reichte.
Eine ähnliche Beziehung zwischen Perhtenlauf und über
menschlichen Mächten zeigt eine Erzählung (einer alten Frau)
aus Gastein (Freisauff, S. 492): Ein Knappe betete auf den
Bat eines alten Weibes 14 Tage nicht und vermochte sich
darauf beim Perhtenlauf vom Brunnen aus auf ein Plausdach
und in die Luft zu schwingen, wo er frei schwebend ver
harrte. Erst als der Geistliche mit dem Ilochwiirdigsten
nach allen Eichtungen den Segen erteilte, stürzte er klagend
herunter und starb, nachdem er die große Lust des ILerum-
fliegens gepriesen hatte. Diese Erzählung beruht auf der
Vorstellung von der ekstatischen Verzückung beim Perhten
lauf und dem dadurch ermöglichten Überschreiten der mensch
lichen Grenzen.
Die schönen Perhten. Deren Umzug findet stets am
Tag statt, und zwar am Perhtentag (6. 1.) und den zwei